Nachdem in der Nacht zum Sonntag mehrere Autos des Immobilienkonzerns Vonovia in Dresden gebrannt haben, sucht die Polizei nach Zeugen. FPD-Fraktionschef Holger Zastrow macht indessen den „aufgeheizten Dauerfeldzug“ gegen den Konzern für den mutmaßlichen Brandanschlag verantwortlich.
Nach dem Brand mehrerer Fahrzeuge des Immobilienkonzerns Vonovia in Dresden in der Nacht zum Sonntag gibt es noch keine heiße Spur. Die Untersuchung der vier Autos dauere an, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen am Montag. Es bestehe der Verdacht der Brandstiftung, ermittelt werde in alle Richtungen. „Wir können auch eine politisch motivierte Tat nicht ausschließen.“ Daher hatte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum bereits am Sonntag die Ermittlungen übernommen.
Gesucht werden Zeugen, die am 19. Mai gegen 2.10 Uhr rund um den Tatort verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Laut LKA wurden auf einem Parkplatz drei Kleinwagen auf noch unbekannte Art und Weise in Brand gesetzt. Die Flammen zerstörten ein Auto komplett und beschädigte die beiden anderen stark im Motorraum. Ein weiteres Fahrzeug wurde durch die Hitze leicht beschädigt, ein fünftes blieb unversehrt. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.
FDP-Fraktionschef Holger Zastrow hat derweil der Debatte um Geschäftspraktiken des Großvermieters Vonovia Schuld an den mutmaßlichen Brandstiftungen gegeben. „Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, dass der politische Streit jetzt in Gewalt eskaliert ist“, sagte er. Der Immobilienkonzern, der in Dresden rund 38 000 Wohnungen besitzt, steht auch in der Landeshauptstadt wegen fehlerhafter Mieterhöhungen und Nebenkostenabrechnungen in der Kritik. In Dresden setzt sich deshalb die Linke-Fraktion für eine Tiefenprüfung des Geschäftsgebarens des Unternehmens ein – ein wohlgemerkt parlamentarisches Vorgehen.
Gewalttäter hätten sich durch den „verbal aufgeheizten Dauerfeldzug gegen Vonovia und die gesamte Wohnungswirtschaft mit Klassenkampf-Vokabeln“ legitimiert gefühlt, vermutet Zastrow. Er erwarte daher, „dass die Vonovia-Kritiker sich mäßigen und auch ganz klar gegen extremistische Gewalt aussprechen“.
Quelle: DNN