Letzte Nacht, vom 23. auf den 24. Mai, haben wir mehrere Immobilienunternehmen gleichzeitig angegriffen:
Vonovia: Buttersäure in der Lüftung eines Transporters, Parolen auf der Motorhaube und Farbe auf den Scheiben
Weise Immobilien: Bitumen an der Fassade und an den Scheiben.
Gerlach: Zerbrochene Scheiben im Eingangsbereich.Aus Wohnraum möglichst viel Profit zu machen ist die Praxis aller Immobilenunternehmen. Vonovia perfektioniert dieses Prinzip auf nahezu unvergleichliche Weise. Zum Glück stößt das bei immer Mieter*innen übel auf. Wen wundert’s, nicht alle haben Lust mit ihrem häufig schmalen Einkommen dem Aktienkurs des Unternehmens nach oben zu verhelfen. In vielen Städten gibt es alleine zu Problemen mit Vonovia eigene Mieter*innen-Selbstorganisationen. Vonovia und andere Unternehmen zu enteignen halten wir für ’ne gute Idee, erstmal haben sie eine Karre weniger.
Am Lindener Berg haben Weise Immobilien KG ihren neuen Sitz dort, wo vorher ein Kiosk war. Nachdem das Haus saniert wurde, mussten Mieter*innen ausziehen. „Schnell, unkompliziert und den besten Preis erzielen? Wir machen dies möglich!“ heißt es auf ihrer Webseite. Wir denken: Häuser sollen keine Ware sein und haben daher schnellen unkomplizierten Sachschaden möglich gemacht!
Gerlach hat das Bumke-Gelände aufgekauft und will dort vor allem Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen schaffen statt günstigem Wohnraum. Die üblichen 25% Sozialwohnungen, die sie nach Auflage der Stadt voraussichtlich schaffen müssen, ersetzen bestenfalls die Anzahl der ohnehin auslaufenden Belegrechte. Da sich viele in der Nordstadt Sorgen machen, dass dieses Vorhaben die Durchschnittsmiete anhebt und generell den Stadtteil noch teurer macht, gibt es die gute Initiative „Bumke selber machen“, die Einfluss auf die Entwicklung nehmen will. Wir haben das Büro von Gerlach in der Raffaelstraße an der Eilenriede besucht und ihnen schonmal einen Eindruck hinterlassen, wie man über Bürgerbeteiligung hinaus seine Unzufriedenheit ausdrücken kann.
Unsere Angriffe richten sich generell gegen das Prinzip, mit dem Verkauf und der Verwaltung von Wohnraum Profite zu machen. Denn dadurch verlieren immer mehr Menschen ihr Zuhause. Manche finden auch nichts Neues und landen auf der Straße. Im Februar wurde z.B. Jürgen „Bauer“ Niemann tot hinterm Freizeitheim Linden aufgefunden. Zwei Jahre vorher hatten 100-200 Bullen seine Räumung durchgesetzt, nachdem sie zuvor zweimal verhindert wurde. Immer wieder erfrieren Menschen auf der Straße oder begehen Selbstmord, wenn sie aus ihrem Wohnraum verdrängt werden.
Die Häuser denen, die drin wohnen!
PS: Wir grüßen auch die Bewohner*innen der Liebig34 und alle anderen, die um ihren Wohnraum kämpfen.
Quelle: Indymedia
Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag in verschiedenen Stadtteilen Büros von Immobilienfirmen beschädigt und beschmiert. Betroffen sind Räume der Unternehmen Vonovia, Gerlach und Weise Immobilien. Das geht aus einem Bekennerschreiben hervor, das bei der HAZ eingegangen ist.
Die Büros der Firma Weise Immobilien in der Badenstedter sind mit brauner, klebriger Flüssigkeit beschmiert worden. Das Gebäude wurde angeblich deshalb ausgewählt, weil das Gebäude saniert worden war und sich die ehemaligen Bewohner die neuen Mieten nicht mehr leisten konnten. An dem Büro der Firma Gerlach in der Raffaelstraße wurden angeblich Glasscheiben im Eingangsbereich zerstört, weil, so steht es in dem Schreiben, das Unternehmen das Gelände der Firma Bumke in der Nordstadt gekauft habe und es sanieren wolle. Ein Büro der Firma Vonovia soll mit Farbe beschmiert worden sein.
Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen
„Unsere Angriffe richten sich generell gegen das Prinzip, mit dem Verkauf und der Verwaltung von Wohnraum Profite zu machen“, heißt es in dem Schreiben. Die Polizei ist bislang von den Unternehmen Gerlach und Weise eingeschaltet worden. Bei dem Angriff auf das Immobilienbüro in der Raffaelstraße ist nach ersten Schätzungen ein Schaden von rund 4000 Euro entstanden. Die Höhe des Schadens in der Badenstedter Straße steht noch nicht fest. Die Ermittlungen in den Fällen hat inzwischen der Staatsschutz übernommen, da die Polizei einen politisch motivierten Hintergrund der Taten nicht ausschließen kann.
Quelle: HAZ