Bonn, 13. August 2019
In der Nacht vom 12. auf den 13. August, einige Stunden vor der offiziellen Eröffnung, haben wir die Fassade vom Bonner Primark flächig mit weißem Lack besprüht.
Dem Staat lag anscheinend sehr viel daran, die Eröffnung reibungslos über die Bühne zu bringen und jegliche Schäden am Geäude zu vermeiden: Bundespolizei-Wannen und Autos von mehreren Sicherheitsunternehmen fuhren Streife im Gebiet um den Primark herum – was ja anscheinend nicht so viel gebracht hat.
Auch wenn Primark versucht seinen Ruf als billiges, niedrigqualitäts Modelabel, das durch Ausbeutung seiner Arbeiter*innen und Zerstörung der Umwelt seinen Profit schlägt, durch Anpreisung der Produlte als „nachhaltig“, „fair“ und „recycelt“ entgegenzutreten, bleibt der Ruf die Wahrheit.
Allerdings sollte mensch klar sein, dass andere Modelabel nicht „besser“ sind.
Zwar hat C&A sich mit dem Slogan „So geht gute Qualität“ am Tag der profilieren wollen und H&M macht auch auf fair und ohne Kinderarbeit, aber hergestellt werden die Klamotten dennoch im asiatischen Raum. Dort werden die Menschen oft in sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen geknechtet, von ihrer Sicherheit ganz zu schweigen (Der Fabrikeinsturz von „Raza Plaza“ ist dabei nur ein Beispiel). Die Unmengen an Chemie, die im Herstellungsprozess verwendet werden, landen dazu meist einfach un den nächstgelegenen Wasservorkommen.Nicht zu vergessen sind letzlich auch die lokalen Probleme, die durch den riesigen Ausbau unseres Hauptbahnhofes entstanden sind und entstehen.
Das Bonner Loch war sicher kein sehr schöner Ort Bonns, wohl aber Aufenthaltsort für Menschen, die aus dieser Gesellschaft rausgefallen sind und für den Kapitalismus nicht mehr „produktiv“ sind. Diesen sowieso schon Unterdrückten bleibt damit kaum noch Raum zum Leben.Darüber hinaus sind durch die Umbauten einige selbstständige Kleinläden durch Filialen großer Ketten wie Rewe, Backwerk, DM und KFC ersetzt worden. Auch hier wird die Vertreibung Kleinerer durch die reichen Konzerne sichtbar.
Das Maximilian-Center, wie der neue Konsumtempel am Hauptbahnhof heißt, ist Teil des Beginns der Gentrifizierung unserer Stadt – und Maßnahmen von unten dagegen sind notwendig.
IHR GENTRIFIZIERT UNSERE STADT – WIR DEGENTRIFIZIEREN SIE!
Gegen die Stadt der Reichen
Für eine befreite Gesellschaft jenseits des KapitalismusEs grüßen euch
Ein paar wütende Bonner Sprüher
Quelle: Indymedia (Tor)