Vonovia ist deutschlandweit in Erscheinung getreten durch seine repressive Praxis gegenüber Mieter*innen, den massiven Aufkauf von Wohnraum und damit einhergehende Luxussanierung in Stadtvierteln die vor allem von Familien und Geringverdienenden bewohnt werden, Entmietung durch das Unterlassen von Reparaturleistungen bei Schimmel und Wasserschäden und überhöhte Nebenkostenabrechnungen als Folge der Vergabe von Hausmeistertätigkeiten und ähnlichem an eigene Subunternehmen. Die Liste liesse sich noch ergänzen und es gibt eine Vielzahl von Einzelfällen die hier nicht genannt werden können.
Gerade in Zeiten von Corona wo zahllose Menschen ihren Job verlieren oder in die Kurzarbeit gezwungen werden um die Profitrate möglichst nicht zu gefährden wird die Wohnsituation für die ohnehin schon marginalisierten Gruppen und ärmeren Schichten noch prekärer. Vonovia hat zwar wie andere VermieterInnen versprochen die Miete zu stunden und es ist ein weitgehendes Räumungsverbot gesetzlich erlassen worden, doch sobald es von den Herrschenden wieder einigermassen vertreten werden kann und die Gefahr eines gesellschaftlichen Aufschreis gering erscheint werden diese Schulden mit Zinsen eingetrieben werden. Nach der „Coronakrise“, wann das sein wird entscheiden die Herrschenden und wie für alle klar sein muss wirtschaftliche Zwänge und nur an zweiter Stelle eine Abwesenheit des Virus, folgt für viele Menschen der ökonomische Kollaps. Dieser wird im Moment noch einigermaßen sozialstaatlich abgefedert aber wie nicht nur an den Milliardenpaketen für die Wirtschaft absehbar ist, gehört das Eintreiben von Schulden und Entlassen von Arbeiter*innen als unvermeidliche Konsequenz dazu, um die Interessen des Kapitals durchzusetzen.Deshalb ist es aus unserer Perspektive notwendig schon frühzeitig und vermittelbar in bereits bestehende Konflikte mit Vonovia einzugreifen und wo dies noch nicht der Fall ist möglicherweise Anschubhilfe zu leisten. Ein gutes Beispiel dafür bietet die Kuhwaldsiedlung, welche eine migrantisch geprägte Arbeitersiedlung ist, die in den letzten Jahren fast vollständig von Vonovia aufgekauft wurde. Durch ihre gute Lage zwischen Messe/Europaviertel und Leonardo-da-Vinci-Allee ist sie für Vonovia ein interessantes Spekulationsobjekt und es ist davon auszugehen, dass die Kuhwaldsiedlung in Zukunft nach ähnlichen Vorstellungen umgestaltet werden wird.
Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden dort und in ähnlichen Stadtteilen in Frankfurt aktiv zu werden und Autos von Vonovia zu zerstören und mit der Parole „Mietstreik!“ zu versehen.Wir halten es für notwendig auch in Zeiten von Kontaktverboten und anderen Maßnahmen die Perspektive nicht zu verlieren, dass die richtige Krise noch kommt und die Folgen für viele Leute existenziell sind. Solidarität mit den Prekarisierten und Marginalisierten ist jetzt vielleicht wichtiger denn je und wo Konflikte bestehen werden wir Teil dessen sein und wo sie noch nicht bestehen werden wir sie befeuern. Die staatlich verordnete Handlungsungfähigkeit ist für uns weder eine Option, noch eine Lösung gesellschaftlicher Probleme. Wie aus Papieren des Bundesinnenministeriums und des IWF hervorgeht haben die Herrschenden durchaus Angst vor sozialen Unruhen aufgrund der ökonomischen Krise, deshalb begreifen wir die Maßnahmen des Staates auch als Ausdruck einer präventiven Aufstandsbekämpfung. Verantwortung übernehmen und blinder Gehorsam schliessen sich für uns gegenseitig aus! Benutzt den eigenen Verstand, bleibt aktiv, schützt euch und andere!
Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)