Gefährlicher Einsatz für die Feuerwehr in München: Ein Funkturm des Bayerischen Rundfunks (BR) brennt plötzlich lichterloh. Der Staatsschutz ermittelt. Erste Indizien weisen auf eine politisch motivierte Tat hin.
Am Freitagmorgen stand ein Funkturm des Bayerischen Rundfunks in Flammen, der Verdacht der Brandstiftung erhärtet sich mittlerweile immer mehr. Wie der BR nun selbst berichtet, sei bereits seit Wochen im Internet aus linksextremistischen Kreisen zu Anschlägen auf „wichtige Infrastruktureinrichtungen“ aufgerufen worden.
In den Aufrufen sei eine Anleitung zum „Inbrandsetzen von Funkmaskentechnik“ beigefügt gewesen. Wie der BR weiter berichtet, sollen sich zwei ähnliche Anschläge in der Region München erst vor kurzem ereignet haben. Demnach sei ein Mobilfunkmasten im Perlacher Forst in Brand gesetzt und ein Anschlag auf einen Kabelschacht mit Telekommunikationseinrichtungen rund 500 Meter vom Freimanner BR-Gelände von der Polizei registriert worden.
BR-Funkturm brennt lichterloh: Fahndung noch ohne Erfolg – Tat politisch motiviert?
Update vom 22. Mai 2020, 20.58 Uhr: Haben Täter aus dem linken Spektrum den Sendemast des Bayerischen Rundfunks in Freimann angezündet? In der Nacht auf Freitag hat der Brand des Turms einen großen Feuerwehr- und Polizeieinsatz ausgelöst. Das Präsidium geht von Brandstiftung aus, der Staatsschutz ermittelt.
Kurz vor 3 Uhr schlug die Brandmeldeanlage des BR an der Floriansmühlstraße an. Zeitgleich wählte ein Techniker den Notruf. Die ersten Einsatzkräfte sahen schon bei der Anfahrt einen weit leuchtenden Flammenschein. Der Kabelstrang, der nach oben zum Sendemast führt, stand zu dieser Zeit bereits 30 Meter hoch in Flammen. Die Feuerwehr brauchte drei Stunden, um den Brand zu löschen.
Da sich keine Hinweise auf einen technischen Defekt ergaben, geht die Polizei von Brandstiftung aus und begann noch in der Nacht mit der Fahndung nach den Tätern. Mehr als 20 Streifenwagen und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Bislang verlief die Suche ohne Erfolg. Auf Nachfrage erklärt der BR, der Sendemast auf dem Betriebsgelände sei nicht frei zugänglich. So müssen sich die Täter gewaltsam Zutritt zu dem Gelände verschafft haben.
Auswirkungen auf den Sendebetrieb gab es nicht, lediglich der Radioempfang über DAB+ im Norden könnte geringfügig beeinträchtigt sein. Die Höhe des Schadens ist bislang unklar. Erst im Dezember setzten Unbekannte nahe dem BR an der Leinthalerbrücke Glasfaserkabel-Fernleitungen in Brand. Auch dieser Anschlag geht mutmaßlich auf das Konto politisch Linksmotivierter. Gefasst wurde in diesem Zusammenhang noch niemand.
Der Mast in Freimann wird außer vom BR auch von Mobilfunkanbietern genutzt. In anderen Ländern wie etwa Großbritannien verüben seit Wochen Menschen vermehrt Anschläge auf 5G-Mobilfunkantennen. Hintergrund sind Corona-Verschwörungstheorien. Denn es gibt Stimmen, die einen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch des Virus und dem 5G-Ausbau herstellen.
Quelle: Abendzeitung