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Steine und Farbflaschen gegen Wohnung eines AfD-Politikers

By chronik on 20. Mai 2020

Hamburg, 20. Mai 2020

Am Morgen des 20.05.20 haben wir die Wohnung des AfD-Politikers Benjamin Mennerich in HH-Billstedt mit Steinen und Farbflaschen angegriffen. An der Fassade haben wir seinen Wohnort für die Nachbar*innen sichtbar gemacht.

Der rassistische AfD-Politiker Benjamin Mennerich (*09.03.1981) wohnt in der Möllner Landstraße 121c, EG. Nach seinem Abitur im Jahr 2000 trat Mennerich in die Bundeswehr ein und stieg bis in den Offiziersrang auf. 2017 beendete er den Dienst für’s Vaterland und wird seitdem als Offizier der Reserve geführt. Während seiner Laufbahn als deutscher Soldat schloss sich Mennerich der AfD an. Er ist ein weiteres Beispiel für die ideologischen und personellen Schnittmengen zwischen rechten Kreisen und den deutschen Sicherheitsbehörden. Im Mai 2019 wurde Mennerich als einer von vier AfD’lern in die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte gewählt. Der Bezirksverband Mitte ist dem innerparteilichen völkischen „Flügel“ zuzuordnen, der sich im März 2020 formell aufgelöst hat. Bei der Bürgerschaftswahl Ende Februar 2020 stand Mennerich auf Listenplatz 13 der AfD-Landesliste und verpasste den Einzug in den Senat.

Auch auf der Straße versucht der ehemalige Bundeswehrsoldat seinen menschenverachtenden Einstellungen Ausdruck zu verleihen. In Hamburg beteiligte er sich 2018 an mindestens drei Aufläufen der rassistischen „Merkel-muss-weg“ Kundgebungen, die von dem Neonazi Thorsten Gardlo organisiert wurden (Bild 2, Mitte, hellblaues Hemd). Dort versammelten sich regelmäßig rechte Hooligans, NPD-Kader, Holocaustleugner*innen und AfD-Politiker*innen, um gegen Geflüchtete und Migrant*innen zu hetzen. Am 1. September 2018 nahm Benjamin Mennerich in Chemnitz an dem von einem faschistischen Bündnis aus AfD, Pegida und “Pro Chemnitz” organisierten „Schweigemarsch“ teil (Bild 3, vorne rechts, im Sakko). Mit tausenden Rechten marschierte Mennerich als rassistischer Mob durch die Straßen der sächsischen Stadt. Die Teilnehmer*innen skandierten Nazi-Parolen und zeigten wiederholt den Hitlergruß. Aus der Demo heraus kam es immer wieder zu körperlichen Angriffen und Hetzjagden auf Menschen, die als „nicht-deutsch“ wahrgenommen wurden.

Nach außen verpasst sich Benjamin Mennerich gerne einen bürgerlichen Anstrich mit Anzug und Krawatte. Dahinter verbirgt sich ein überzeugter Nationalist und Rassist mit militärischer Ausbildung. Seine politische Botschaft verpackt er in harmlos klingende Worthülsen. Auf der Homepage der AfD-Bezirksfraktion HH-Mitte zeigt er sich “schockiert” über die verfallende “Wertschätzung der Familie” sowie die Alterstruktur der deutschen Bevölkerung und meint damit nichts anderes als die verschwörungstheoretische Vorstellung vom „Großen Austausch“. Dieses herbeifantasierte Bedrohungsszenario bildet eine ideologische Klammer innerhalb der rechten Szene und treibt den biederen Anzugträger zusammen mit gewalttätigen Neonazis auf die Straße. Daraus resultiert eine tödliche Gefahr für Menschen, die in der rassistisch-ausgrenzenden Perspektive eines Benjamin Mennerich, als Nicht-Deutsche kategorisiert werden.

Es ist unbedeutend, welche internen Grabenkämpfe aktuell in der AfD ausgefochten werden, an der faschistischen Grundausrichtung der Partei ändert sich dadurch nichts. So lange die Partei existiert und ihre menschenverachtende Hetze verbreitet, werden wir ihre Vertreter*innen und deren Rückzugsräume angreifen!

Keine ruhige Nacht für die AfD!
Make racists afraid again!

Quelle: Indymedia (Tor)

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