Berlin, 11. September 2020
Vor ein paar Stunden wurde der Neubau Greifswalder Straße 226 mit Farbe verschönert und mit einige Scheiben zerstört. Das Büro-Haus wurde letztes Jahr von der Unternehmensgruppe Padovicz im Wohngebiet fertiggestellt. Der Angriff gegen dieses Mahnmal des toxischen Egos von Gijora Padovicz ist ein Beitrag zur Actionweek zum Erhalt des feministischen Hausprojekts Liebig34.
Padovicz nimmt den Kampf um die Liebig34 persönlich. Wir auch! Deshalb verhunzen wir ihm seine patriachalen Prestigeprojekte. Jeder Angriff auf solche Office-Tempel ist auch ein Beitrag gegen verfehlte Stadtpolitik. Mit jedem Quardratmeter Luxusbüro steigen die Preise für umliegende Gewerbe und Wohnungen. Padovicz besitzt in Prenzlauer Berg etliche Wohnhäuser und arbeitet kräftig an der Gentrifizierung Ostberlins.
Laut den Architekten haben sich Gijora Padovicz und sein Sohn Jerry persönlich an der Gestaltung des Hauses beteiligt. Vermietet wird der Großteil an den CoWorking-Anbieter Spaces. Im Erdgeschoss sind „Community“-Flächen für Yuppies untergebracht, die sich die Arbeitsplätze ab 480 Euro leisten können. Weitere Mieter*innen sind Briefkastenfirmen wie eine Agentur für Steuerhinterziehung XPATAX, eine Arbeitsvermittlung für IT-Superverdiener (Optimussearch) und Consultants (Stellwerk).
Quelle: Indymedia
Das Immobilienunternehmen Padovicz will das anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebig34 am 9. Oktober raeumen lassen. Um sich dagegen zu wehren organisierte das Hauskollektiv eine Aktionswoche vom 7. -13. September. Hoehepunkt der Aktionswoche war eine Demo der Interkiezionalen, welche fuer die (bedrohten) Hausprojekte in Berlin, sowie gegen die Gentrifizierung der Stadt kaempft! Um eine absehbar gewaltvolle Zerschlagung der Demo durch die Polizei zu verhindern, loeste die Veranstalter*in die Demo kurz vor Routenziel auf. Daraufhin entschlossen wir uns, mit unserer angestauten Wut ein weiteres Zeichen zu setzen und besuchten den Padovicz – Coworkingspace in der Greifswalder Strasse 226. In diesem Haus werden „Community“ – Flaechen fuer mindestens 480 Euro vermietet und mehreren Briefkastenfirmen Umterschlupf gewaehrt. Wir verschoenerten die Hausfassade mit Farbbeuteln und hinterliessen unser Aktionsmotiv mit einem Grafitti auf der Glasfront. Die Liebig34 ist ein Rueckzugsort und wichtiger Teil der Beriner Kiezkultur und dar nicht verdraengt werden. Protest kann auf verschiedene Arten und kreativ ausgedrueckt werden. Solidaritaet mit der LIebig34:
– thematisiert es im Freund*innenkreis / Social Media
– beschwert euch bei den Politiker*innen
– organisiert euch dezentral
– kommt zu den Demos
– …Lasst uns gemeinsam die Raemung am 9. Oktober zum Disaster machen!
P.S.: Am Vortag wurde das Objekt bereits besucht, aber mehr hilft mehr.
Quelle: Indymedia