Farbanschlag auf Kriegerdenkmal im Luitpoldhein in Nürnberg
In der Nacht zum 19. Dezember haben wir das Kriegerdenkmal hinter der sogenannten Ehrenhalle im Luitpoldhein in Nürnberg mit Farbe angegriffen. Wir haben das gesamte Denkmal mit roter Farbe besprüht, um unsere entschiedene Ablehnung zu verdeutlichen, dass hier deutschen Tätern gedacht wird.
Immer noch erinnern tausende Kriegerdenkmäler in Deutschland an die Täter des Nationalsozialismus. Auch in Nürnberg gibt es diverse Denkmäler und Gedenktafeln, welche die tatsächlichen Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft verhöhnen. Denn deutsche Täter sind keine Opfer!Die Mörder der Wehrmacht und Waffen SS sind keine Opfer. Sie als Opfer des Krieges darzustellen, verkennt die deutsche Schuld und dient schlussendlich ihrer Abwehr.
Weltweit werden immer mehr Denkmäler, angegriffen, gestürzt und umgeworfen, welche zum Beispiel den Tätern der Kolonialisierung gedenken. Auch in Deutschland gibt es etliche Kriegerdenkmäler und Statuen für die Täter der deutschen Verbrechen. Eines davon haben wir markiert. Wir rufen dazu auf diese Orte des deutschen Geschichtsrevisionismus zu markieren und zu stürzen!
Quelle: Indymedia (Tor)
2020 ist Geschichte! Die Bilanz des letztes Jahres liest sich gruselig: eine Pandemie, die vor allem die Ärmsten trifft, ein kapitalistisches System, von dem die Reichen so sehr profitieren wie noch nie, globale Zerstörung der Ökosysteme, eine politisch gewollte humanitäre Krise für Geflüchtete an den europäischen Außengrenzen, tödlicher Rechtsterrorismus und eine deutsche Linke, die zwischen Restriktion und Repression um Antworten ringt.
Umso schöner ist es, zu sehen, dass viele Menschen auch dieses Jahr ihre Wut zum Ausdruck gebracht und Nazis angegriffen, Bullenkarren abgefackelt, Spontis organisiert, Parteibüros eingeschmissen und Krawall gemacht haben.
So auch im reaktionären Bayern, genauer in der Metropolregion Nürnberg. Gerade im Dezember war wieder einiges los: Die antifaschistischen Aktionen richteten sich gegen rechte Parteien (1x AfD, 1x CSU, 1x Dritter Weg), gegen rechte Schwurbler (1x Treffpunkt, 1x Wohnung), gegen Immobilienfirmen (7x Auto, 1x Büro) und gegen anderen Nazi-Dreck (8x Kriegerdenkmal).
Und das trotz erschwerter Bedingungen: Genau heute vor 17 Jahren forderte ein junger Nürnberger Politiker namens Markus S. eine nächtliche Ausgangssperre für Unter-14-Jährige. Seine damalige Begründung: „Heute greifen schon 14-Jährige immer öfter zur Waffe, begehen Körperverletzungen oder greifen zu Drogen. Die zunehmende Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen ist erschreckend.“ Der rechte Nürnberger Markus S. ist wohl schon bald Bundeskanzler und die nächtliche Ausgangssperre, die in Bayern mit aller Härte durchgesetzt wird, ist bittere Realität geworden (nicht nur für Kinder). Das macht die nächtlichen Aktionen nicht gerade leichter – Props an alle Nachtaktiven aus der Region!
Wir haben den Jahreswechsel genutzt, um Plakate mit einer Chronik dieser militanten Aktionen zu gestalten und in den Stadtgebieten Nürnberg, Fürth und Erlangen aufzuhängen. Da solche Plakate meist schnell entfernt werden, findet ihr am Ende des Artikels das Plakat (als DIN A3-Vorlage) zum selber drucken und verteilen.
Wieso ein Plakat mit diesen Aktionen?
1. Wir wollen die Arbeit der Aktivist:innen sichtbar machen! Militante Aktionen werden (logischerweise) von Bullen, Presse und Nazis diskreditiert und entpolitisiert. Uns erscheint es wichtig, die Aktivist:innen selber zu Wort kommen zu lassen und ihre Arbeit wertzuschätzen!
2. Wir wollen zum Nachmachen anregen! Schnappt euch vertrauenswürdige Freund:innen, besorgt euch Dosen, Hämmer oder Benzin. Gute Planung, keine Handys und wenig Spuren sind das A und O. Jeder noch so kleine Beitrag ist ein wichtiger Beitrag!
Die Chronik militanter Aktionen in Nürnberg / Fürth / Erlangen im Dezember 2020:
01.12. – Angriff auf Querdenken-Imbiss (Nürnberg)
08.12. – Angriff auf AfD-Büro (Nürnberg)
09.12. – Angriff auf Kriegerdenkmal (Fürth)
12.12. – Angriff auf Immobilienfirmen (Nürnberg)
18.12. – Angriff auf Kriegerdenkmal (Nürnberg)
19.12. – Angriff auf Kriegerdenkmal (Erlangen)
22.12. – Outing Nazi-Burschenschaftler (Erlangen)
23.12. – Angriff auf Kriegerdenkmal (Fürth)
24.12. – Angriff auf Dritter Weg-Kanzlei (Fürth)
25.12. – Angriff auf Querdenken-Organistor:innen (Nürnberg)
28.12. – Angriff auf CSU-Büro (Erlangen)
Wir wünschen allen ein kämpferisches 2021 mit viel Farbe auf Wänden, kaputten Scheiben und brennenden Autos!
Freiheit für die zwei Verurteilten vom #Jamnitzer, Lina, Jo, Dy und alle politischen Gefangenen!
Quelle: Indymedia (Tor)
Unbekannte haben das Fliegerdenkmal im Luitpoldhain mit blutroter Farbe besudelt. Die Kripo Nürnberg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Mit roter Farbe haben Unbekannte das Fliegerdenkmal an der Nürnberger Ehrenhalle im Luitpoldhain großflächig beschmiert. Die Polizei hat den Zeitraum des Anschlags eingegrenzt: Die Täter schlugen demnach im Laufe des Montags zu, zwischen Mitternacht und 16.30 Uhr. Eine Polizeistreife nahm den Vorfall auf. Mittlerweile ermittelt die Kriminalpolizei Nürnberg. Der Sachschaden wird auf mehrere hundert Euro geschätzt.
Ähnliche Vorfälle in Erlangen
Ähnliche Vorfälle hatte es kürzlich in Erlangen gegeben. Auch dort beschmierten Unbekannte mehrere Denkmäler mit roter Farbe, unter anderem das Ehrenmal zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Ehrenfriedhof. Hier entstand ein Sachschaden von mehr als 10.000 Euro. Einen Zusammenhang der Taten in Erlangen und in Nürnberg schließt die Polizei nicht aus. Die Kripo Nürnberg hat im Fall der Schmierereien an der Nürnberger Ehrenhalle die Ermittlungen aufgenommen.
Quelle: Nürnberger Nachrichten