In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai haben wir das Kaiser Wilhelm Denkmal auf dem Stuttgarter Karlsplatz mit roten Farbkugeln beworfen. Nach dem gewonnenen deutsch-französischem Krieg hat Wilhelms Reichskanzler Bismarck gezielt die Bedingungen für die Zerschlagung der Commune von Paris geschaffen. Am 28. Mai vor 150 Jahren wurde so die erste proletarische Revolution der Weltgeschichte mit aktiver Unterstützung aus deutschem Herrscherhaus blutig niedergemetzelt.
Die Gründung des Deutschen Reichs stand im Zeichen der Konterrevolution. Für alles Weitere, das noch auf das Konto deutscher Großmachtbestrebungen gehen sollte – darunter zwei Weltkriege und 12 Jahre faschistische Terrorherrschaft – wurden hier die Grundsteine gesetzt.
Es ist kein Zufall, dass der übergroße Pickelhauben-Kaiser auch heute noch in der Stuttgarter Innenstadt ausgestellt wird. Der deutsche Imperialismus hat viele Gesichter – grün, europäisch und militaristisch, als Exportmacht und Sozialstaatszerstörer, oder im Nato-Verbund als Mitspieler in der Besatzung und Ausplünderung von selbstgeschaffenen Krisenregionen. Zurück gehen sie alle auf die Verflechtung von Staat und Kapitalmacht, die 1870/71 in die Wege geleitet wurde.
Unsere Geschichte ist die der unterdrückten und ausgebeuteten Klassen, und nicht die von Pickelhauben und nationaler Großmacht.
Wir ehren die Gefallenen der Kommune und beschmutzen das Andenken des deutschen Imperialismus!
Quelle: OMPF (Tor)