Berlin, 25. August 2021
Wir haben mit Bauschaum, Farbe und Klingen eine Autobahnbaustelle modifiziert
A100 Stoppen – Vehrkerswende Jetzt! Liebe Menschen,wie ihr den Presseberichten der letzten Tage entnommen haben dürftet, wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Baustelle in Berlin Ziel von Vandalismus und Sachbeschaedigung.Was im Bericht nicht stand: Das waren wir!Zudem war es nicht irgendeine willkürliche Baustelle wie in der Pressemitteilung dargestellt, sondern ein unglaublich klimaschaedliches, sozialfeindliches Vorhaben: Die A100. Der Bau der Autobahn,diesich durch ganz Berlin schlängeln soll, ist nicht nur unheimlich teuer,sondern vertreibt viele menschen aus ihren Wohnungen. Es wurden bereits 300 Gärten und Häuser mit 5 Gebäuden abgerissen. Aufgrund dieser Maßnamen mussten schon mehr als 100 Menschen die eigenen Wohnungen verlassen, darunter Familien mit Kindern, welche oft keine neuen, bezahlbaren wohnungen fanden. Viele weitere werden folgen, sollte der Weiterbau stattfinden.Die Konzerne haben nur die Erweiterung ihres eigenen Kapitals im Blick und Menschen,die durch den Bau betroffen sind werden ignoriert.Hinzu kommt, dass in der derzeitigen Klimakrise eine weitere Autobahn einfach lächerlich und rückwärtsgewandt ist. Die Hochwasser- und Starkregenereignisse der letzten Monate müssten doch eigentlich die Katastrophe von der vagen Zukunftsmalerei der letzten Jahre mitten auf die Agenda der Politik katapultiert haben. Doch anstatt ernsthaft die Ursachen dieser existentiellsten aller Krisen anzugehen, wird weiterhin auf Wachstum, Arbeitsplatzsicherung und Kapitalvermehrung gepocht, um Monsterprojekte wie diese Autobahn zu legitimieren. Wer 2021 noch eine Autobahn baut, der kann nicht die Absicht haben, die Klimakrise zu verhindaeern und Menschenleben zu retten.In einem kapitalistischen System wie diesem ist allerdings wenig anderes zu erwarten. Wo Mobilität menchengerechter, nachhaltiger und ökologischer muss, um unser aller Überleben zu sichern, kann die Marktwirtschaft nur ihren selbstezeugten Gesetzen folgen, die Handlungsspielraum und Freiheit einengen. Mit Solidaritaet laesst sich kein Geld verdienen. Aus dieser verkrusteten gesellschaftlichen Lage heraus laesst sich wenig verändern. Es gilt, die Bürgerlichen Fesseln zu sprengen und zielstrebig den Weg der Bewahrung unserer Lebensgrundlage zu gehen. Wenn für diesen Weg modrige Gesetze und Konventionen gebrochen werden müssen, dann ist es das Problem dieser Strukturen und nicht das derjenigen, die sie abschaffen. In einer Situation wie dieser ist jedes Mittel legitim! So kommt es, dass wir uns mit unserer Aktion nicht auf Demonstrationen und symbolische Blockaden beschränken, sondern zum Mittel der Sabotage greifen. Das ist unsere Art und Weise, ein Zeichen gegen die Zerstörung des Planeten und den Kapitalismus zu setzten.Die Profiteure dieser Drecksindustrie sollen keine ruhige Minute haben, wir werden ihren autoritären Besitzanspruch gegenueber unserer Stadt nicht akzeptieren! Wir kommen wieder!
Klarstellungen: Wie von der Polizei richtig erkannt, haben wir einen Bagger und einen Radlader demoliert, allerdings sollten die verehrten Wachtmeister vielleicht noch einmal einen genaueren Blick auf das Tor, einen Kran und ein halbes Dutzend anderer Maschinen werfen, wenn sie glauben dass wir nur zwei Maschinen angegriffen hätten. Oder haben sie die schwer übersehbaren neuen Farbtöne der Fenster der übrigen Maschinen bewusst nicht veröffentlicht, um das gesamte Ausmass der Aktion zu veschleiern? Folgendes schreiben Polizei und dpa, beziehungsweise alle Medien, die die beiden gerne kopieren.1.Auf einer Baustelle in Berlin-Treptow sind zwei Baufahrzeuge beschädigt worden. Die Täter zerstachen in der Nacht zum Montag die Reifen und verstopften den Auspuff eines Radladers, auch der Auspuff eines Baggers wurde beschädigt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Außerdem sprühten sie einen Schriftzug in roter Farbe an eine Scheibe. Solche Sachbeschädigungen auf Baustellen werden nach Erkenntnissen der Polizei oft von Tätern aus der linksextremistischen Szene begangen, auch in diesem Fall ermittelt der für extremistische Straftaten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt. 2.Einsatzkräfte des Abschnitts 35 wurden gestern Morgen zu einer Baustelle in Alt-Treptow gerufen. Einem 37-jährigen Mitarbeiter der in der Kiefholzstraße tätigen Firma fielen gegen 7 Uhr Schäden an zwei Baufahrzeugen auf. Unbekannte hatten sich Zutritt zum umzäunten Gelände verschafft und die Auspuffanlagen eines Radladers sowie eines Raupenbaggers mit Bauschaum verstopft. Weiterhin zerstachen sie alle vier Reifen des erstgenannten Fahrzeuges und sprühten einen Schriftzug in roter Farbe an dessen linke Seitenscheibe. Es entstand ein hoher Sachschaden. Die weiteren Ermittlungen zur Sachbeschädigung übernimmt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes. Hiermit möchten wir der Polizei zu ihrer Erkenntnis gratulieren,dass diese Art Sachbeschädigung tatsächlich von „Tätern aus der linksextremistischen Szene“ begangen wurde.Falls Sie MedienvertreterIn sind und mehr als nur Polizeimeldungen copypasten wollen, besuchen Sie doch einfach mal die A100Baustelle (Kiefholzstraße 397), oder die Internetseite der Initiative gegen die Autobahn https://www.a100stoppen.de/argumente-gegen-a100/, dann wird sich möglicherweise ein anderes Bild ergeben als das von sinnlosem Vandalismus. Grüsse gehen raus an den 37jährigen und all seine KollegInnen, die hoffentlich unseretwegen einen freien Tag hatten. Geniesst jede Minute, in der eure Ausbeutung pausiert! Im Gegensatz zu euren Chefs seid ihr nicht das Ziel unserer Aktionen, deshalb entschuldigen wir uns fuer moegliche unangenehme Situationen, bei denen ihr erklären musstet, warum ihr eine Zeit lang keinen Profit erwirtschaften konntet.
Quelle: Indymedia (Tor)