Leipzig, 25. Juni 2021
Scheiben bei Domino’s im Westen eingeschlagen – Gegen schlechte Pizza – Gegen Ausbeutung!
Wir haben in der Nacht vom 24. Juni auf den 25. Juni alle Scheiben bei Domino’s-Pizza in der Weißenfelser Straße mit Hämmern zerstört. Wir hinterließen außerdem den Schriftzug „Aubeuter Angreifen!“ mit weißer Farbe auf der Glasfassade. Unsere Aktion richtete sich dabei ausdrücklich gegen das Firmeneigentum, nicht gegen die Arbeiter*innen! Domino’s stellt sich als hippen & fairen Arbeitgeber dar. Sie locken mit flexiblen Arbeitszeiten, moderner Technik und „gutem Arbeitsklima“ im Betrieb. Hinter diesen Versprechungen steckt aber scheinbar nicht mehr als ein schnikes Image. Leute, die anfangen, sich zu organisieren und bessere (Arbeits-)Bedingungen einfordern, werden aus angeblich „betrieblichen Gründen“ gekündigt.
Ähnliche Angriffe auf die Selbstorganisierung von Arbeiter*innen sind immer wieder bei solchen Unternehmen zu beobachten. Ob bei Lieferando, Gorillas oder Domino’s: Wer sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung zur Wehr setzt, fliegt raus und verliert damit seine*ihre Einkommensquelle. Domino’s ist außerdem Akteur in urbanen Gentrifizierungsprozessen. Im Leipziger Westen sind sie Teil des Umbaus der Zschocherschen Straße zur hippen Party- und Fressmeile, in Connewitz sind sie im Luxus-Studiwohnheim am Wiedebachplatz angesiedelt. Domino’s positioniert sich mit dieser Standortwahl und ihrem coolen, urbanen, stylischen Image klar auf der Seite jener, die Verdrängungsprozesse vorrantreiben.Die verschiedenen Lieferdienste sind zusätzlich Teil des technologischen Angriffes. Sie tragen zur weiteren Verschärfung von Individualisierung bei. Wir sollen schön „bequem“ über ihre Apps bestellen und bloß nicht vor die Tür gehen, wo wir andere soziale Wesen treffen könnten. Durch die Coronapandemie und das damit vielerorts verbundene Homeoffice boomte die Lieferbranche umso mehr. Um die Ansteckungsgefahr, der die Arbeiter*innen ausgesetzt waren, sorgte sich dabei niemand.
Wir wollen kein hippes Viertel, wir wollen keine Bestell-apps, die uns noch weiter von einander entfernen.
Und vor allem: Wir stehen solidarisch an der Seite der kämpfenden Arbeiter*innen! Für die Anarchie!
Quelle: Email