Im vergangen Jahr wurde in Magdeburg die Debatte über die Umbenennung der „Mohren-Apotheke“ im Stadtteil Stadtfeld-Ost angestoßen. Nachdem sich der Inhaber einer weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik mit dem einfachen Hinweis auf Kosten und Aufwand verweigerte, gab es nun offenbar einen antirassistischen Denkanstoß in Form einer Fassadenumgestaltung.
Im offenen Brief einer Magdeburger Studentin wurde die Forderung nach einer Umbenennung wie folgt begründet: „Der Name reproduziere rassistische Sprache. Mohr sei ein abwertender und rassistisch geprägter Begriff, der von Großteilen der schwarzen Community in Deutschland abgelehnt werde. Sprachgeschichtlich stamme ihrer Meinung nach das Wort Mohr vom griechischen Moros ab, was für „stumpf, töricht und dumm“ stehe. Auch die Herkunft aus dem Lateinischen Maurus für „dunkel, mauretanisch und afrikanisch“ sei eine Deutung.
Das Wort werde überwiegend rassistisch verwendet, argumentiert sie weiter. Dass Apotheken nach den Mauretaniern benannt sein sollen, die pharmazeutisches Wissen nach Europa brachten, sei irrelevant, weil dieser Fakt der Bevölkerung weitgehend unbekannt sei und nichts an der negativen Besetzung des Wortes ändere.“ (Zitat Volksstimme)
Für Apothekeninhaber Andreas Wallbaum sei der offene Brief „zwar durchaus Anlass, nachzudenken. Eine Änderung sei aber mit enormen Kosten und Aufwand verbunden und deshalb auch nicht geplant.“
Vielleicht ist die Farbattacke nun erneut Anlass für ihn, über die Reproduzierung von Rassismus durch den Apothekennamen nachzudenken und sich in die Betroffenenperspektive hineinzuversetzen..
Quelle: Indymedia (Tor)