Stuttgart, Januar 2023
Aufgrund der aktuellen Lage in Kurdistan haben wir die Commerzbank auf dem Schlossplatz in Stuttgart mit Farbe versehen und die Parole „Jin Jiyan Azadi“daneben gesprüht, sowie Hammer und Sichel. Die Revolution in Rojava und die kurdische Freiheitsbewegung standen das vergangene Jahr massiv unter Beschuss. Unzählige Luftangriffe, Drohnenangriffe und der Einsatz von Giftgas wurden verzeichnet. Dazu kommt auch die Repression in Europa, die von den Partnern des türkischen Staates ausgeführt wird.
In der kommenden Zeit geht es um den Zerfall oder den Erhalt der Errungenschaften in der befreiten Region Rojava. Besonders Frauen* haben in den letzten zehn Jahren die Revolution vorangetrieben, sie mit ihrem Leben und einem unerschrockenen Kampfwillen gegen den IS und die türkische Armee verteidigt und die Revolution aufgebaut. Diesen Kampfgeist der Frauen* werden auch wir hier in Deutschland auf die Straße bringen.
Das, was die Frauen* in der Rojava-Revolution geschafft haben, ist wahre Bekämpfung von Patriarchat und Kapitalismus und dadurch ein feministischer Kampf. Deutschland und allen voran Baerbock bezeichnen ihre imperialistische Außenpolitik als feministisch und fortschrittlich. Ihre Zynik stellte Baerbock besonders unter Beweis, als die Proteste im Iran losgetreten sind mit Frauen* an ihrer Spitze, denn seitdem posiert sie mit Schildern auf denen „Jin Jiyan Azadi“ steht, hat aber keinerlei Scheu den Ursprung der Parole, also der kurdischen Frauen*bewegung, zu bekämpfen und die Türkei in ihrem Krieg zu unterstützen. Was ihre ach so „feministische“ Außenpolitik also tatsächlich bedeutet, ist Krieg zu führen um die wirtschaftlichen, geostrategischen und politischen Interessen Deutschlands durchzusetzen.
Die Commerzbank als Teil des deutschen Kapitals befeuert diesen Krieg durch Investitionen in deutsche Rüstungskonzerne wie Boeing, Rheinmetall oder Thyssen Krupp. Diese Konzerne liefern nicht nur Waffen in die Türkei, die allesamt gegen die kurdische Befreiungsbewegung eingesetzt werden, sondern haben teilweise auch eigene Standorte in der Türkei.Als internationalistische Frauen* ist es unsere Aufgabe hier die Kriegsmaschinerie anzugreifen, die Profiteure anzugehen und den deutschen Imperialismus zu entblößen. Die imperialistischen Staaten werden weder uns Frauen* befreien, noch werden sie uns jemals eine Perspektive unabhängig von Ausbeutung und Unterdrückung bieten. Die Frauenbefreiung in Rojava ist ein Vorbild für antikapitalistische Frauenbewegungen weltweit und gehört deswegen unterstützt sowie verteidigt.
An dieser Stelle möchten wir noch den Genoss*innen Gedenken, die binnen eines Monats ermordet wurden, aufgrund ihres unerbittlichen Kampfes gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Krieg und für ihr Mitwirken in der Revolution.
Ahmet Șoreș
Fırat Neval
Genossen der MLKP, die gezielt vom türkischen Staat ermordet wurden.
Mîr Perwer
Evîn Goyî
Abdurrahman Kızıl
Genossin und Genossen der kurdischen Freiheitsbewegung, die gezielt von einem französischen Rassisten in Paris ermordet wurden.
Șehîd Namirin -Die Gefallenen sind unsterblich!
Quelle: Indymedia (Tor)