Berlin, 15. Februar 2023
Rummelsburger Bucht, Februar 2023; Betonbauten, Glasfassaden, Baumaschinen, Überwachungskameras und Kahlschlag wo das Auge hinreicht. An kaum einem anderen Ort der Stadt ist die zerstörerische Kraft der kapitalistischen Aufwertung so schonungslos am wüten wie an diesem einst idyllischen, wilden Örtchen, das für viele ein geliebtes zu Hause war.
Da, wo bis vor 2 Jahren noch Wagenplätze, Obdachlosencamp, Hausboote, Alternativkultur und Werkstätten das Bild prägten, ist heute nicht mal ein Hauch von Leben, geschweige denn widerständigem Leben übrig geblieben. Nur triste, sterile Ödnis. Hochpreisige Eigentumswohnungen und Neubauten für Kommerzkultur und Touri-Attraktionen. Ein wahrer Investor*innentraum für Padovicz und Konsorten. Und das alles mit freundlicher Unterstützung der Linkspartei und ihren verlogenen Bezirkspolitiker*innen. Wir können gar nicht so viel fressen wie wir kotzen möchten.
Um diesem niederschmetternden Gefühl ein bisschen was entgegen zu setzen, haben wir in der Nacht zum 13. Februar einen der Neubauten für Eigentumswohnungen auf dem ehemaligen Gelände des Sabot-Gardens mit Farbe und Steinen beworfen. Dies ist in Anbetracht des Ausmaßes des Grauen ein kleiner Beitrag, aber trotzdem eine Genugtuung, diesen Entwicklungen nicht tatenslos zu schauen zu müssen. Allen, die bei einem nächtlichen Spaziergang in der Bucht von ähnlichen Gefühlen geplagt werden, können wir es nur wärmsten empfehlen, es uns gleich zu tun.
Macht kaputt was euch kaputt macht!
Quelle: Indymedia