Berlin, 19. Januar 2024
In der Nacht vom 18.01.2024 auf den 19.01.2024 haben wir 2 Bagger am 16. Bauabschnitt der A100 (Kiefholzstraße – Treptow) mit zeitverzögerten Brandsätzen lahmgelegt. Viele Nadelstiche wie dieser können langfristig das System zum Fall bringen. Es ist auch eine freudige Antwort auf den Aufruf „Switch-Off“, der mittlerweile auch auf internationaler Ebene einen tatkräftigen Widerhall findet.
Sabotage ist ein unmittelbares Werkzeug, um die Vorhaben der Herrschenden aufzuhalten. Eines ihrer gigantischen Mega-Projekte ist der Weiterbau der „Autobahn 100“ in Berlin. Wir denken, dass es einer Vielfalt an unterschiedlichen Methoden bedarf, die sich nicht nur auf einen symbolischen Widerstand begrenzen. Der Bittruf an die herrschende Politik, ihre Instanzen und an der demokratische Raison diese Betonschneise mitten durch Berlin abzuwenden, ist vergeblich. Lasst uns unsere Wut in Mut umwandeln und ihre Profiteure, ihre Verantwortlichen, ihre Baufahrzeuge angreifen. Mit unseren Ideen und unserem Handeln wollen wir Stück für Stück einer Gesellschaft näher kommen, in der die Naturzerstörung durch den Kapitalismus, seine kriegerischen und technologischen Auswüchse, die Unterdrückung des Menschen über den Menschen, endlich der Vergangenheit angehören.
Während hier in Berlin, einige Initiativen und Zusammenhänge, jede auf ihre Art und Weise, gegen den Ausbau der A100 kämpfen, wurde in dieser Woche in Hannover das Protestcamp „Tümpeltown“ und die Waldbesetzung in Leinemasch mit Hilfe der üblichen Staatsbütteln geräumt und gerodet… auch dort sollen in den nächsten Jahren Hunderte Milionen von Euro in den Straßenbau gepumpt werden. Unsere Sabotage soll ein feuriger Gruß nach Hannover sein!
Gegen ihre Mega-Projekte, gegen ihre Welt!
Für die Anarchie!
Quelle: switchoff.noblogs.org
Unbekannte legten in der Nacht zu Freitag ein Feuer an einem Baustellenfahrzeug. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Bei dem Feuer auf der A100-Baustelle an der Beermann- und Matthesstraße in Berlin-Treptow in der Nacht zu Freitag geht die Berliner Polizei nun doch von Brandstiftung aus. „Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen“, sagte ein Sprecher der Berliner Morgenpost am Mittag. Der in Flammen stehende Bagger war gegen 2.45 Uhr morgens vom Sicherheitspersonal bemerkt worden, das daraufhin Alarm schlug.
Kräfte der Berliner Feuerwehr konnten die Flammen an dem Baustellenfahrzeug schnell und vollständig löschen. Andere Gebäude oder Fahrzeuge waren laut einer Polizeimeldung dabei nicht in Gefahr. Die Polizei ging zunächst von einem technischen Defekt aus, wie der Sprecher noch am Freitagvormittag sagte. Später hieß es dann, dass eine politische Motivation doch nicht ausgeschlossen werden könne.
Der Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100 ist umstritten, an diesem Teil der Baustelle kam es in der Vergangenheit häufig zu Protesten. Der Bauabschnitt wird seither durch einen Sicherheitsdienst videoüberwacht, seit im Juni 2021 im Rahmen einer Demonstration mehrere Personen auf das Gelände eindrangen.
Auch Feuer auf Gelände des Kreuzberger Betonwerks wurde gelegtZuletzt blockierten Aktivisten und Aktivistinnen der „Letzten Generation“ Anfang Dezember die nahe Elsenbrücke, die Treptow und Friedrichshain über die Spree verbindet. Im September machte die Berliner Clubszene gegen das Projekt mobil und demonstrierte unter dem Motto „A100 wegbassen“.
Erst vor knapp drei Wochen am 27. Dezember brannte es nur wenige Meter entfernt auf dem Gelände des Kreuzberger Betonwerks der Firma Cemex am Schleusenufer. Später tauchte auf einer von Linksextremen betriebenen und genutzten Internetplattform ein Bekennerschreiben auf.
Unbekannte brüsteten sich damit, das Feuer als Protest gegen den Weiterbau der A100 gelegt zu haben. Auch in diesem Fall ermittelt der Staatsschutz. Auf dem Gelände standen mehrere Zementsilos, fünf Fahrzeuge und das Hauptgebäude in Flammen.
Bündnis „Switch off“ auch für Brandanschlag auf Strabag-Bagger verantwortlich
Der anonyme Verfasser schrieb das Bekenntnis unter dem Namen „Switch off“ (dt.: „Ausschalten“). Von ihm oder ihr stammt auch das Bekennerschreiben zu dem Brandanschlag auf zwei Bagger der Firma Strabag Mitte September. Das „Aktionsbündnis A100 stoppen“ distanzierte sich zuletzt ausdrücklich von diesen Taten.
Die A100 wurde ab 1956 errichtet und war ursprünglich als Ringautobahn geplant. Bisher führt sie nur von der Seestraße in Wedding zur Neuköllner Grenzallee. Der sich aktuell im Bau befindliche 16. Abschnitt soll am Treptower Park enden. Der 17. befindet sich derzeit in Planung. Er soll überwiegend unterirdisch zur Frankfurter Allee führen.
Quelle: Berliner Morgenpost