München, 10. Juni 2024
Montag Nacht haben wir die faschistische Burschenschaft Danubia besucht und mit Farbe markiert. Mehrere rote Farbfecken zieren nun die Fassade. Auf der Mauer steht „Nazis raus“.
Die Danubia ist eine schlagende Burschenschaft. Sie ist für die rassistische, sexistische und faschistische Ideologie ihrer Mitglieder bekannt. Die Danubia ist für die neue Rechte ein Rekrutierungsbecken und wichtige Infrastruktur. Mehrere Mitglieder der Danubia haben enge Verbindungen in die AfD und die Identitäre Bewegung. Immer wieder beteiligen sich ihre Mitglieder an faschistischen Aktionen, wie zum Beispiel an der „Remigrations“-Demonstration der Identitären Bewegung in Wien 2023 oder dem Versuch der Stürmung einer Draq-Lesung in der Stadtbiblothek Bogenhausen im Sommer 2023.
Große personelle Überschneidungen haben die derzeitigen Bewohner der Danubia zur Lederhosen-Revolte. Die Lederhosen-Revolte ist der bayerische IB-Ableger. Sie hat zuletzt am Samstag, den 08. Juni 2024 eine Großkundgebung gegen Rechtsextremismus am Königsplatz in München mit einem Bannerdrop gestört.
Auf dem Dach befanden sich Moritz Kirsch und Adrian Segner. Adrian Segner ist Danube und eines der bekanntesten Gesichter der Identitären Bewegung Deutschlands.
Zusammen mit Moritz Kirsch und Annie Hunecke empfang er am 29. Januar 2024 Martin Sellner (Kopf der Identitären Bewegung in Österreich) in Passau, als dieser aufgrund der Teilnahme am Potsdamer Treffen – auf welchem auch zwei Danuben vertreten waren – Einreiseverbot bekam. Beim Potsdamer Treffen im November 2023 planten unter anderem Mitglieder der AfD, der Werte Union und der Identitären Bewegung die massenweise Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund.
Das Banner der Lederhosen-Revolte wurde von einem mutigen Antifaschisten abgehängt. Anstatt ihm für seinen Einsatz zu danken, wurde er im Anschluss von der Polizei verhaftet und mehrere Stunden lang festgehalten. Weitere Antifaschist:innen, die sich den Faschisten in den Weg stellen wollten, als diese vom Gerüst kamen, wurden mit dem Einsatz von Pferden von der Polizei angegriffen. Wir senden solidarische Grüße an den Antifaschisten und sagen Danke für seinen Einsatz. Möglichen Verletzten wünschen wir gute Besserung.
Weitere Bewohner der Danubia sind Ludwig Johannes Zeddies, Pierre-Louis Jean-Ralph Rene Klotz und Hendrik Hebestreit.
Ludwig Johannes Zeddies ist Danube und Aktivist der Identitären Bewegung. Zusammen mit seinem Bruder Paul Zeddies ist auch er im bayerischen IB-Ableger Lederhosen-Revolte organisiert. Auch er war bei Martin Sellners Besuch in Passau dabei. Pierre-Louis Jean-Ralph Rene Klotz arbeitet für AfD-Landtagsabgeordneten Benjamin Nolte. Benjamin Nolte ist “Alter Herr” der Danubia.. Auch Klotz war bei der Aktion der Lederhose Revolte – Martin Sellner in Passau zu empfangen – mit dabei.
Hendrik Hebestreit zeigt regelmäßig auf Demos und Kundgebungen regelmäßig das Hasssymbol White-Power-Zeichen. Er beteiligte sich bei einer Aktion der Christdemokraten für das Leben (CDL) beim Marsch fürs Leben.Zeddies, Klotz und Hebestreit waren zuletzt bei Prozessen gegen 7 Antifaschist:innen als Zeugen geladen, um sich dort als vermeintliche Opfer darzustellen. Den Antifaschist:innen wurde vorgeworfen eine mitunter von diesen geplante Stürmung einer kritischen Veranstaltung über Burschenschaften verhindert zu haben. Zwar wurden sie aufgrund mangelnder Beweise freigesprochen, eine Verurteilung aufgrund Widerstands bei der Festnahme gab es trotzdem. Volle Solidarität mit den Antifaschist:innen.
Es ist klar, Burschenschaften wie die „Danubia“ sind nicht irgendwelche Verrückten, die als Kind ein paar mal zu oft falsch abgebogen sind. Sie sind wichtiger Teil und Bindeglied der gesamten Rechten. Sie sind gefährlich. Auch in Zukunft werden wir sie nicht aus den Augen lassen und in Ruhe machen. Es gilt: Faschist:innen keine Ruhe lassen!
Quelle: Indymedia