Berlin, 28. November 2015
Wir haben in der Nacht von Freitag auf Samstag die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in der Oranienstraße mit Farbe und Steinen angegriffen. Auch diese Behörde ist mit verantwortlich für das Chaos rund ums LAGeSo, in dem Geflüchtete zum Spielball der Politik werden.
Das es staatlicherseits kein Interesse an einer menschenwürdigen Lösung im Umgang mit Geflüchteten gibt, ist offensichtlich, stattdessen werden sie gegeneinander ausgespielt und sind den Zuständen in den Massenunterkünften ausgesetzt.
Die freiwillige Hilfe, durch Klamotten und Essenspenden, wird von der Stadt dankend angenommen, auch weil so die Verantwortung abgegeben werden kann und es nicht Gefahr läuft, dass Menschen allzu offiziell an „mangelnder Hilfe“ verrecken müssen.
Jegliche Organisierungsansätze von unten die darüber hinausgehen, werden jedoch im Keim erstickt. Allzu unangenehm wurde es für den Senat, als am O-Platz die Kämpfe sichtbar und die Fragen anders gestellt wurden. Denn Geflüchtete sollen dankbar die Hand hinhalten, als handelnde Subjekte möchte man sie jedoch nicht sehen, denn dann werden auch die Konflikte deutlich, die den sozialen Frieden in diesem Land in Frage stellen würden.
Deswegen wundert es nicht, dass auf jegliche Bemühungen selbstorganisiert die Initiative zu ergreifen sofort mit dem Bullenknüppel reagiert wird.
Trotzdem begrüßen wir alle Arten von Besetzungsversuche und hoffen, dass irgendwann die Berliner Linie geknackt werden kann.
Bis dahin halten wir Sachschaden und Angriffe auf Verantwortliche für eine adäquate Antwort!
Quelle: Linksunten