Köln, 12. Mai 2015
Kein guter Tag für von Poll – „Für alle das Beste“ steht seit gestern (12.Mai) an der entglasten Fassade des Kölner Luxus-Immobilienbüros der von Poll-Immobiliengesellschaft in der Dürener Straße in Köln.
Im Vorfeld der Einweihungsfeierlichkeiten der Europäischen Zentralbank wurde in Frankfurt am 17. März der „Sitz der von Poll-Immobiliengesellschaft verwüstet und das großzügige Maklerbüro für längere Zeit unbrauchbar gemacht“.
Diese Aktion hatte für viel Diskussion gesorgt – auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Diese veröffentlichte ein Überwachungsvideo, zitierte aus einer Erklärung der AngreiferInnen und machte die Aktion damit sehr populär. Das betroffene Immobilienbüro setzte 50.000 Euro Denunziationsgeld zur Ergreifung der AngreiferInnen aus.
„Von allem nur das Beste“, so lautet die Philosophie der von Polls, einem der größten Premium-Maklerunternehmen Deutschlands mit über 150 Büros in den meisten deutschen Großstädten und mehr als 700 MitarbeiterInnen. Als Exklusivpartner von Christie’s International Real Estate, der Maklersparte des renommierten Auktionshauses hat sich von Poll auf das lukrative Geschäft mit Luxus-Immobilien in bevorzugten Wohn- und Geschäftslagen konzentriert. Sie verdienen an der Aufwertung und Verdrängung von Einkommensschwachen aus den angesagten Stadtteilen deutscher Metropolen.
Wir verstehen den nächtlichen Besuch in Köln als solidarischen Beitrag im Kampf gegen das lukrative Geschäft mit der Gentrifizierung und schließen uns dem Schreiben der AktivistInnen vom 17. März in Frankfurt an:
„Wir rufen mit unserer kleinen, aber deutlichen Aktion dazu auf, die Aufwertungs- und Verdrängungspolitik in Europas Metropolen offensiv anzugreifen. Verwandeln wir unsere Städte in Risikokapital und ziehen damit die „Verwertungsbremse“ von unten!“
Wer zur Denunziation anstiftet wird Glasbruch ernten
Quelle: Linksunten