Würzburg, 24. Juni 2016
Gentrifizierung ist längst nicht mehr ein Thema, das nur Großstädte, sondern inzwischen auch die „Provinz“ beschäftigt. Um ein neues, reicheres Klientel anzulocken, werden traditionelle Arbeiter*innenviertel und Viertel für Sozialtiefergestellte im Sinne des Kapitals umgestaltet.
Ein Beispiel in Würzburg sieht man im Stadtteil Zellerau, in dem der „Onkel“, eine traditionelle Kneipe und sozialer Treffpunkt des Viertels, eingerissen und mit neuen teueren Eigentumswohnungen ersetzt wurde, die seit wenigen Wochen bewohnt werden.
Um diesen Prozess ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und auch um mit den bedrohten Hausprojekten in Berlin Solidarität zu zeigen, wurde letzte Nacht ein „Rigaer 94 bleibt!“-Graffito an der sauberen Yuppie-Fassade angebracht und der Neubau mit Farbflaschen beworfen. Dass diese auf der Straße zerschlugen und diese rot einfärbten, ändert nichts daran, dass es Sachschaden gab und dieser seinen bescheidenen Anteil für die angestrebte 10-Millionen-Marke gab. Auch in der Provinz interessiert es Menschen, was unseren Genoss*innen in Friedrichshain angetan wird.
Quelle: Linksunten