Hagen, 16. Juli 2016
Der Porsche Cayenne von Marco Neubauer war nicht der einzige Wagen einer Premiummarke, der in dieser Nacht in Flammen aufging. Etwa 40 Minuten zuvor ging ein Audi A3 in Hagen Westerbauer in Flammen auf, eine Stunde nach der Alarmierung im Eickelskamp brannte ein nur wenige Wochen alter 7er-BMW im Mönninghofer Weg. Die Polizei kann mittlerweile eine Route der Täter nachzeichnen, ermittelt aber noch in diverse Richtungen.
So scheint es sicher, dass es sich um den- oder dieselben Täter handelt, denn überall wurde mit Grillanzünder ein Hinterrad der Wagen in Brand gesteckt. Die erste Alarmierung kam aus Westerbauer um 0.23 Uhr. Der Audi A3 stand im Vollbrand, ist zwar kein Luxusauto, war aber in weitem Umfeld das teuerste, das in dieser Nacht zum Samstag, 9. Juli, dort abgestellt war. Es existieren Kamerabilder der Tat.
Um 0.30 Uhr fährt vom S-Bahn-Haltepunkt Wehringhausen ein Zug nach Gevelsberg. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter am Bahnhof Kipp ausgestiegen und zu Fuß in den Eickelskamp gegangen ist, um dort den Wagen von Marco Neubauer anzuzünden. Der Weg des Täters oder der Tätergruppe führte schließlich über die Winkelstraße, wo ein Papiercontainer brannte, zum Mönninghofer Weg. Dorthin wurde die Feuerwehr um 2.05 Uhr gerufen, weil ein weißer 7er-BMW in Vollbrand stand.
Auch Mutprobe ist denkbar„Die Ermittlungen laufen in diverse Richtungen“, sagt Polizeisprecher Dietmar Trust auf Nachfrage dieser Zeitung. Nicht auszuschließen sei, dass die Taten mit dem Aufruf linksradikaler Brandstifter aus Berlin zusammenhängen. Auf der Internetseite Indymedia heißt es: „Wir schlagen vor, die Woche vor der Demo am Samstag, den 9. Juli dazu zu nutzen, den Konflikt zu intensivieren. Wendet eure Wut gegen die Verantwortlichen der Gentrifizierung! Wendet euren Hass gegen die Büttel des Staates! Greift die Profiteure der herrschenden Logik an! Erlaubt ist das, was ihr euch rausnehmt! Für einen schwarzen Juli.“ Es sei durchaus denkbar, dass sich jemand dazu berufen gefühlt habe diesem Aufruf auch in Hagen und Gevelsberg zu folgen.
Ebenso sei eine Mutprobe am letzten Schultag vor den Sommerferien, der am Freitag vor der Nacht war, nicht ausgeschlossen. Als unwahrscheinlich gilt jedoch, dass jemand als so genannter Blaulicht-Tourist unterwegs war, weil er bei dieser Zeitschiene das Eintreffen der Einsatzkräfte wohl nicht mitbekommen hat.
Quelle: derwesten
Gevelsberg (ots) – Am 09.07.2016, zwischen 01:05 Uhr und 02:05 Uhr kam es zu ungeklärten Bränden an zwei Pkws sowie einem Müllcontainer in Gevelsberg.
Um 01:05 Uhr gerät ein Porsche Cayenne (Wert ca. 30.000 Euro) in der Straße „Im Eickelskamp“ in Brand. Aufgrund der Löscharbeiten vor Ort, geraten zum Teil brennende Betriebsstoffe und Löschwasser über die abschüssig verlaufende Straße in die Kanalisation. Hierbei kommt es im Kanalbereich zu einer Explosion, wodurch zwei Kanaldeckel ausgehoben werden und drei weitere Fahrzeuge leicht beschädigten. Der Gesamtschaden beträgt hier ca. 1000 Euro. Zeitgleich zum brennenden Porsche wird in Tatortnähe ein brennender Müllcontainer gemeldet, welcher durch die Feuerwehr Gevelsberg ebenfalls gelöscht wird. Um 02:05 Uhr wird ein weiterer brennender Pkw im Mönninghofer Weg gemeldet. Hier löscht die Feuerwehr einen 7-er BMW (Wert ca. 70.000 Euro). Die jeweiligen Tatorte befinden sich in einem Radius von ca. 2 km von der Gevelsberger Innenstadt ausgehend. Die Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache sind noch nicht abgeschlossen. Zeugen, welche sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer zu melden.
Quelle: Polizei