Höchberg/Würzburg, 5. September 2016
Die KIK Filiale in Höchberg bei Würzburg wurde heute Nacht mit Steinen und Farbe angegriffen. Zudem wurde die Nachrricht „MAKE KIK PAY“ an der Fassade hinterlassen.
Die Aktion richtet sich gegen die systematische, totale Ausbeutung von „Humankapital“ in „Entwicklungsländern“, welches für Hungerlöhne in den Fabriken für KIK, H&M, C&A, und Co. produziert. Dass dabei immer wieder Menschen unter grauenhaften Bedingungen ums Leben kommen, ist keine Seltenheit.
Der konkrete Anlass der direkten Aktion ist der sich diese Woche jährenden Brand in einer Textilfabrik in Pakistan.
„Am 11. September 2012 war in der Fabrik Feuer ausgebrochen, 254 Arbeiter_innen verbrannten, weil die Wege nach draußen versperrt waren. Einige von ihnen wurden nie identifiziert. Die Fabrik arbeitete fast ausschließlich für den deutschen Textildiscounter KiK, der vor dem Brand mindestens 70 Prozent der Produktion gekauft hatte. Das Unternehmen hatte in der Fabrik zuvor Kontrollen durchgeführt und keine Mängel festgestellt. Seit dem Brand weigert KIK sich standhaft, sowohl die in Vereinbarungen festgeschriebenen Verhandlungen über langfristige Schadensersatzforderungen an die Opfer zu führen als auch die Zahlung von 250 000 Dollar für Maßnahmen zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Pakistan zu leisten. Ali Enterprises ist nicht die einzige Fabrik: KiK ließ auch in Bangladesh produzieren, der Konzern ist mit verantwortlich für die Katastrophen Rana Plaza und Tazreen, bei denen über tausend Arbeiter_innen starben.“ (https://linksunten.indymedia.org/en/node/168194)Unsere Kritik richtet sich allerdings nicht ausschließlich gegen die Textilindustrie. Vielmehr kritisieren wir das gesammte kpitalistische System, dessen logik das Vorgehen und die Skrupellosigkeit der Konzerne auch noch mit Profiten belohnt.
„Nur nackt ist billiger“? Tote muss man nicht bezahlen…
Quelle: Linksunten