Dortmund, 16. September 2016
Wir haben in der Nacht zum Freitag (16.09.2016) den Kik an der Rheinischen Straße mit Bitumen angegriffen.
Am 11. September 2012 waren bei einem Brand in der Ali Enterprise Fabrikin Karachi in Pakistan über 250 Menschen verbrannt und viele weitere schwer verletzt. Kik versprach zuerst eine lächerliche Einmalzahlung, nach langjährigem, auch militantem Protest gewährte ein deutsches Gericht den Opfern in diesem Jahr Prozesskostenhilfe, sodass sie die Möglichkeit bekamen, Kik vor dem Landgericht Dortmund auf weitere Zahlungen zu verklagen. In der letzten Woche kam es zu einer Einigung, kik zahlt fünf Millionen $ an die Opfer und Angehörigen der Katastrophe.
Wir freuen uns mit den Kläger*innen und drücken ihnen unseren Respekt, unser Mitgefühl und nicht zuletzt unsere Bewunderung für Mut und Ausdauer auf unsere Art aus.kik jedoch für die noble Geste zu danken, kommt uns nicht in den Sinn. kik hat während der letzten vier Jahre zwar gelegentlich eine „moralische“, nie jedoch eine „juristische“ Verantwortung für Arbeitsbedingungen oder gar Tote eingeräumt. Wir empfinden auch für nichts und niemanden „juristische Verantwortung“, glauben aber zu durchschauen, was hinter dieser Aussage aus einer widerwärtig schillernden Marketingabteilung zu bedeuten hat: kik wird weiter Profite über das Wohl von Menschen stellen.
Wir halten die Kampagne #Make Kik Pay für eine gute Idee und eine gelungene Verknüpfung verschiedener Taktiken. Wenn jedoch jetzt NGOs kik dafür „loben, dass das Unternehmen, nachdem es für Tod und Leid so vieler Menschen verantwortlich ist, einen gewissen Anteil ihrer Gewinne diesen Menschen auszahlt, dann gehen wir da nicht mehr mit.
Für eine Globalisierung der Kämpfe gegen einen globalen Kapitalismus!
Für die Solidarität!autonome gruppen
Quelle: Linksunten