In der vergangenen Nacht verübten Unbekannte einen Buttersäureanschlag auf die Nazikneipe „Zapfhahn 88“ (Konrad-Wolf-Straße 88 in Berlin-Hohenschönhausen). Der Grund dafür dürfte gewesen sein, dass die Kneipe der Ort des monatlichen Stammtisches der Lichtenberger NPD ist.
Jeden zweiten Donnerstag im Monat treffen sich am frühen Abend hier bis zu 15 Neonazis um das Ehepaar Manuela und Dietmar Tönhardt. Die beiden sind persönlich mit der Wirtin des „Zapfhahn 88“ Sybille Wczassek bekannt. Die Treffen der Lichtenberger NPD im Raum hinter dem Tresen finden in ihrem Wissen und Beisein statt.
Die monatlichen Treffen werden von den Neonazis genutzt, um Nazi-Propaganda unter die Anhänger_innen zu bringen und die Aktionen der folgenden Wochen vorzubereiten. Aktuell sind das vor allem Aktivitäten gegen Geflüchtete und lokale Flüchtlingsheime. Anschließend an die Sitzungen besaufen sich die jüngeren NPD-Anhänger und ziehen in Gruppen durch die Gegend. Dabei wird meist massiv NPD-Propaganda geklebt oder versucht, mit Gewalt gegen Projekte im Umfeld der Kneipe vorzugehen. So wurde mehrere Male ein Sozialladen, der Geld für Flüchtlinge sammelt, beklebt, besprüht und attackiert. Meist direkt im Anschluss an die NPD-Sitzungen.Dass es nun diese Kneipe erwischt hat, ist die Konsequenz aus der wissentlichen Duldung von Neonazis in den eigenen Räumen. Der „Zapfhahn 88“ hat sich zu einem logistischen Stützpunkt der Neonaziszene im Bezirk entwickelt. Es wird Zeit, dass sich daran etwas ändert.
Presse dazu:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/saeure-angriff-mehrere-vermummte-attackieren-kneipe-zapfhahn-no88-25747066
http://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/saeure-anschlag-linke-greifen-nazi-kneipe–zapfhahn-no–88–an-25747664
https://www.facebook.com/abendschau.rbb/videos/1529514130410735/
Quelle: Linksunten
Am Mittwochabend haben mehrere schwarz gekleidete Personen Steine und Gläser gegen das Schaufenster der Kneipe „Zapfhahn No 88“ geworfen. Das Lokal an der Konrad-Wolf-Straße 88 in Hohenschönhausen gilt als inoffizielle Fankneipe des BFC Dynamo. Der Name „Zapfhahn No 88“ soll nicht nur auf die Hausnummer zurückgehen. In rechten Kreisen steht die Zahlenkombination als Synonym für „Heil Hitler“.
Die Kneipe ist daher bei Linksradikalen eine bekannte Adresse. Gegen 22.25 Uhr kam es nun erneut zu einem Angriff auf das Lokal. Mehrere Vermummte hatten erst von außen Gegenstände gegen die Fassade geworfen.
Ein Polizeisprecher: „Durch die geöffnete Eingangstür fanden mehrere, vermutlich mit Farbe und Buttersäure gefüllte Einweggläser, ihren Weg in den Gastraum. Als diese auf dem Boden zerbrachen, verbreitete sich sofort ein übler Geruch.“
Eine 45-jährige Besucherin und die 57-jährige Betreiberin wurden von der Flüssigkeit am Körper getroffen. Buttersäure verätzte Augen und Atemwege der Jüngeren. Sie musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Alle weiteren Gäste klagten über Ekel und Übelkeit, lehnten jedoch ärztliche Hilfe ab. Die Täter konnten unerkannt entkommen.
Quelle: Berliner Zeitung