Heute Morgen haben wir die Kabelstränge entlang mehrerer Hauptstrecken der Bahn in Brand gesetzt. Die Bahn nutzt die Kabelkanäle neben den Gleisen nicht nur für die interne Signalübermittlung sondern vermietet die Schächte auch an andere Datennetz-Betreiber. Wir unterbrechen die alles umfassende wirtschaftliche Verwertung. Und damit die so stark verinnerlichte Entwertung von Leben. Wir greifen ein in eines der zentralen Nervensysteme des Kapitalismus: mehrere Zehntausend Kilometer Bahnstrecke. Hier fließen Waren, Arbeitskräfte, insbesondere Daten.
Daten als Basis der Erfassung zur Be- und Ver-wertung von allem. Daten, die als Flussmittel notwendig sind für die Zusammenfassung aller (Arbeits-)Prozesse zu einer lernenden, sich stetig optimierenden Maschine. In Deutschland soll sie zukünftig Industrie 4.0 heißen.Die G20 treffen sich im Juli, damit die Maschine möglichst rund läuft. Es geht um die Stabilität der Weltwirtschaft. Wie immer. Und es geht um Afrika, als neokoloniale Erweiterung der Maschine. Nicht mehr nur zur Erbeutung von Rohstoffen, sondern zur Erschließung neuer Verwertungsmöglichkeiten, neuer Märkte, neuer Arbeitskräfte. Und zur Verlagerung der EU-Außengrenze nach Nordafrika zur Abwehr derjenigen, die sich nach Zerstörung ihrer Lebensbedingungen durch die G20 auf den Weg machen. Die „Partnerschaft mit Afrika“ soll einen Sicherheitswall ökonomisch erzwingen, der die Arbeit der europäischen Grenzsicherung übernimmt. Damit die Maschine noch runder läuft und weniger hässliche Bilder produziert.
Wir werden die Maschinisten nicht aufhalten, noch nicht.
Aber wir zeigen auf, wie es möglich ist, die Maschine zum Stottern zubringen,
obwohl wir selbst Teil der Maschine sind und immer tiefer in sie eingepasst werden sollen.
Wir rufen unseren Widerspruch in das Gedächtnis der Maschinisten.
So wie im Juli beim Gipfel der G20 in Hamburg.
Massenhafter Widerspruch wird für die ganze Welt sichtbar werden.
Und ermutigen.
Nicht länger zu warten.
Nicht mehr nur hoffen.
Handeln.
Probieren, scheitern. Erneut probieren, besser scheitern.
Gewinnen vielleicht.
In jedem Fall weiter kommen.
Unseren Weg gehen.
Leben also.
Jetzt!Das einzige Maß für die Krise des Kapitalismus
ist der Grad der Organisierung der Kräfte, die ihn zerstören wollen.Shutdown G20 – Hamburg vom Netz nehmen!
Quelle: Linksunten
Die Bundesanwaltschaft und das Bundeskriminalamt (BKA) haben am Mittwoch in Woltmershausen nach Zeugen gesucht, die Hinweise zum Brandanschlag auf Bahngleise in Grolland am 19. Juni 2017 geben können. Die Behörden vermuten, dass der oder die Täter zwischenzeitlich beim Kleingärtnerverein Wardamm-Woltmershausen aufgehalten haben, teilte die Polizei Bremen mit. Daher wollten Beamte des BKA und der Kriminalpolizei Bremen dort am Mittwochnachmittag die Menschen befragen. Mit Fahndungsplakaten (siehe Foto) und Flugblättern will das BKA die Anwohner auf den Fall ausmerksam machen.
In ganz Deutschland hatten unbekannte Täter am 19. Juni 2017 13 koordinierte Brandanschläge auf Bahnstrecke verübt und damit den Bahnverkehr erheblich gestört. Hintergrund der Aktion war offenbar der Protest gegen den bevorstehenden G20-Gipfel in Hamburg. Die mutmaßlichen Täter der Gruppe „Shutdown G20 – Hamburg vom Netz nehmen!“ bekannten sich auf der linken Onlineplattform „Linksunten.Indymedia“, die inzwischen vom Bundesinnenministerium verboten wurde.
Auch Bremen war von den Anschlägen betroffen. Unbekannte setzten nach Angaben der Polizei im Güterbahnhof Grolland die Kabelschächte der Bremischen Hafeneisenbahn in Brand. Die Kabel verlaufen demnach parallel zum Hoveweg (Mittelshuchting). In der Folge musste die Bahnstrecke, auf der ausschließlich Güterverkehr fährt, voll gesperrt werden. Der Bahnübergang Wardamm konnte nicht mehr betrieben werden.
Quelle: Weser Kurier