Bremen, 10. Januar 2018
Aktion gegen Fahrpreiserhöhung und Überwachung in Bremen – Die all-jährliche Erhöhung des Fahrpreises gehört ebenso zum Jahresrhythmus wie die stetig zunehmende Zahl von Überwachungskameras. Auch der ständige Appell nach erweiterten Befugnissen für die Bullen gehört genauso selbstverständlich dazu wie das Gejammer über die Verschuldung der BSAG. Man möchte uns daran gewöhnen die grundlegende Beschissenheit dieser Verhältnisse zu akzeptieren: Seht her die BSAG macht 50 Millionen Minus im Jahr, wie sollten die Preise nicht steigen? Was bleibt uns anderes übrig als Leute ohne Fahrschein zu jagen?
Unerwähnt bleibt, dass die 5 Cent Fahrpreiserhöhung genau denjenigen weh tun, die eh nichts haben. Dass die Gefängnisse voll sind mit Leuten, die zu oft ohne Ticket erwischt wurden und ihre Schulden nicht zahlen können. Unerwähnt bleibt natürlich auch, dass die Überwachung, die Kameras und die automatische Gesichtserkennung, die schon bald überall installiert sein wird, nicht nur gegen “Terrorist_innen“, sondern gegen uns alle eingesetzt wird. Schon jetzt fahren immer öfter Bullen bei Ticketkontrollen mit und verschärfen damit noch das Gefühl die Kriminalisierung und Kontrolle in den Bahnen.Auch die Bundeswehr-Werbung auf den Bussen der BSAG ist uns nicht entgangen. Kein Zentimeter den Kriegstreibenden! Gegen die Militarisierung des öffentlichen Raums!
All dies ist Teil des unaufhaltsamen Zirkus, mit dem das öffentliche Leben verwaltet wird. Wenn nichts normaler ist, als sich überwachen zu lassen und den Krieg gegen die Armen zu akzeptieren, dann lasst uns die Normalität sabotieren!
Am 10. Januar 2018 haben wir an der Haltestelle Bardenflethstraße die Straßenbahn angehalten. Mit Bauschaum und Farbe haben wir uns der Fahrkartenautomaten, Entwerter und Überwachungskameras angenommen.
Quelle: Indymedia