Hambacher Forst, 26. Januar 2018
Am Freitag, den 26.01.2018 haben wir die RWE Kohlebahn ausgeschaltet. Uns, einer autonomen Anarchistigruppe, wurde aus sicherer Quelle zugetragen, was am Montag, den 22.01.2018 bei der Barrikadenräumung im Hambacher Forst geschah. Demnach waren Politiker*innen zur ,,Besichtigung der Polizeiarbeit“ eingeladen. Die Polizei führte heimlich, geschützt von einer Hundertschaft und Helikoptern selbst die rechtsextreme AFD durch den Wald. Trotz vorheriger Versprechen, diese Fraktion würde nicht kommen. Es war eine Machtdemonstration, die für RWE und Polizei peinlich endete, denn sie waren dank des effektiven Widerstands der Aktivist*innen im Wald nicht in der Lage, die Räumung erfolgreich durchzuführen. Um ein Exempel zu statuieren, verhafteten sie elf Menschen, führten sie der*m Haftrichter*in vor und steckten sie in U-haft, wo neun noch immer sind, weil sie sich weigern, dem Repressionsapparat ihre Identität preiszugeben.
Wir haben größten Respekt vor jeder*m von ihnen! Das Verhalten von Polizei, RWE und Staat ist widerwärtig, also haben wir beschlossen, nach NRW zu kommen und die Kohlebahn auszuschalten. Der feurige Kurzschluss, den wir an den Oberleitungen verursachten, dürfte sie lehren, dass sie auf alles, was sie tun auch eine Antwort von uns bekommen werden. Das Prinzip ist einfach:von einer Brücke aus links und rechts neben den Leitungen Nylonschnüre mit Gewichten herablassen, dann den an den Schnüren befestigten Metalldraht hinabwerfen. Unbedingt die Augen schließen.Wir sind bereit jederzeit wiederzukommen und der Preis steigt mit den Kosten… Wir werden immer jene unterstützen, die der staatlichen Repression die Stirn bieten und in ihrem Namen Rache nehmen. Solidarische Grüße an alle Gefangenen. SMASH CAPITALISM. SMASH THE STATE.SMASH RWE.
Quelle: Indymedia
Hambacher Forst
Wir sind eine Gruppe autonomer Anarchist*innen, die sich dem Kampf gegen Kapitalismus und RWE verschrieben haben.Wir sind nicht an die Waldbesetzung oder den Wald gebunden und handeln unabhängig und frei. In dieser Aktion wurde ein von RWE privatisiertes Areal verwüstet. Es war Teil des Waldes, bevor RWE diesen Lebensraum zerstörte, umzäunte, für seine Strukturen nutzte und überwachte. Diese Struktur sollte ihnen helfen den Rest (226 ha) des 12000 Jahre alten, einst 5500 ha großen Hambacher Forstes für ihren Profit mit der Braunkohle zu zerstören. Dieses Areal haben wir versucht dem Wald zurückzugeben. Material, welches wir dort entwendet haben, dient nun dem Schutz des Waldes und stärkt die Barrikaden. Der Generator ist für RWE vorerst nicht mehr nutzbar. Außerdem hinterließen wir ein paar Nachrichten: There are no jobs on a dead planet!
Dass RWE dieses Area verbotenerweise außerhalb der Rodungssaison gerodet hat, zeigt, dass sie nicht einmal die staatlichen Gesetze ( die wir ohnehin für falsch halten) respektieren, wenn es ihnen nichts nutzt. Wir werden es ihnen so schwer wie möglich machen, neue Strukturen im Wald aufzubauen.
Der Widerstand gegen den Konzern ist schwierig, RWE besticht lokale Strukturen, z.B Kindergärten und ist verbündelt mit Politiker*innen wie dem derzeitigen Innenminister Herbert Raul. Das führt dazu, dass Supporter*innen für die Waldbesetzung eingeschüchtert werden und Angst haben, militante Aktionen unsererseits könnten eine Rodung des Waldes zur Folge haben. Damit will RWE den Widerstand spalten, wir werden uns dem Druck aber nicht beugen. Wenn die Polizei den Wald zerstört, sind ganz allein sie dafür verantwortlich.
Diese Aktion war erst der Anfang des <Fight back 2018>. Je mehr Repression wir erdulden müssen, desto intensiver werden wir kämpfen! Kein Baum ohne Folgen, wir halten unsere Versprechen!
Happy new fear!
Quelle: Indymedia