Wir, das „Rachekommando Barbara Kistler“, sind in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, den 28.03., los gezogen faschistische Strukturen anzugreifen und unsere Verbundenheit mit den Kämpfenden in den kurdischen Gebieten auszudrücken.
Als Ziel unseres Angriffs haben wir eine Filiale der Möbelkette Istikbal, Tochterunternehmen der Boydak Holding, ausgewählt. Vor der Filiale an der Sonnenallee in Berlin Neukölln haben wir einen Brandsatz abgelegt, der zwei Lastwagen der Firma völlig verbrannte und einen weiteren beschädigte, wobei auch die Fassade des Lagers kaputt ging.
Boydak Holding ist seit dem Vorgehen Erdogans gegen den Gülen Putsch 2016 in türkischer Staatshand und finanziert als milliardenschwerer Konzern direkt das faschistische Regime. Ein Regime, deren Kerker täglich mit hunderten Menschen mehr gefüllt werden, die es wagen die Stimme gegen den Faschismus zu erheben. Während jegliche Opposition im Inneren des Landes zum Schweigen gebracht wird, führt die türkische Armee einen brutalen Angriffskrieg und bombardiert in Zusammenarbeit mit dem IS, die Hand gefüttert mit deutschen Waffen und gesegnet von NATO-Partnern und jeglichen Staaten dieser Welt die kurdischen Gebiete in Syrien und Irak.Wir werden nicht schweigen und unsere Hände abwartend zusammen falten. Es ist notwendig, hier und jetzt, dem Faschismus die Stirn zu bieten.
Was den Krieg in den von Syrien und Türkei beanspruchten kurdischen Gebieten von anderen heißen Kriegen unterscheidet: Normalerweise bieten die Kriege der Gegenwart keine Möglichkeit sich mit einer der Konfliktparteien zu solidarisieren. Alle kriegsführenden Mächte verfolgen Ziele, die nicht die unseren sind. Der von der YPG / YPJ und weiteren Gruppen gelieferte Kampf gegen die Despoten der Region zwingt uns jedoch zur Teilnahme. Denn bei aller Kritik an der PKK und den von ihr inspirierten gesellschaftlichen und militärischen Strukturen – unsere Revolution, die anarchistische, ist nicht weiter entwickelt. Im Gegenteil haben wir weniger Befreiung erreicht als diese Linie es unter den dortigen Verhältnissen geschafft hat. Wer jetzt keinen Bezug zu diesem Kampf verspürt, wird es niemals spüren.
Seit dem Angriff der Türkei auf Afrin hat es viele gewagte Schläge in Europa gegen die Verantwortlichen gegeben. Um ihnen und auch allen die seit Jahren den Kampf in Kurdistan führen, eine Referenz zu erweisen, haben wir diesen Brandanschlag verübt.
Es wird notwendig sein, bis zu einer friedlichen Phase der Revolution in den jetzt von der Türkei/NATO/Russland/Daesh besetzten Region, das Feuer pausenlos in den Nächten der europäischen Städte zu verbreiten. Denn der Krieg lässt sich nicht auf eine bestimmte Region begrenzen. Er wird hier in Europa mit geplant, finanziert und unterstützt. Wenn wir hier los ziehen, dann tragen wir den Krieg zurück ins Herz der Bestie. Nehmen wir die aktuelle Situation zum Anlass, die Strukturen der Unterdrückung aller freiheitsliebenden Menschen zur Rechenschaft zu ziehen. Beschränken wir uns nicht nur auf den Moment der Verteidigung, sondern greifen wir täglich an.
Bedanken wollen wir uns bei den Leuten aus Athen, die am 2. Februar eine ähnliche Aktion gegen Istikbal durchführten https://insurrectionnewsworldwide.com/2018/02/11/athens-greece-incendiary-attack-against-turkish-state-owned-company-istikbal-in-solidarity-with-the-defenders-of-afrin/ und uns damit erst auf die Spur dieser Finanzquelle Erdogans brachten. Was hier verbrennt, bringt seinem Krieg keine Devisen mehr.
Rachekommando Barbara Kistler
Quelle: Indymedia