Trittau, 31. Juli 2018
In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 2018 wurde das Rheinmetall Werk in Trittau mit Farbe markiert, um auf die Kriegsbeteiligung von Rheinmetall aufmerksam zu machen und ihre Waffenproduktion zu stören.
Die Rheinmetall AG ist eine der größten europäischen Rüstungsunternehmen. Sie liefert Waffen, Munition, Tränengas, Bomben und Panzer in krisenhafte Regionen auf der ganzen Welt. Sie ist die wichtigste deutsche Produzentin von Munition für die Kriegsindustrie. Hier in Trittau befindet sich eine von vier innerdeutschen Produktionsstätten, in der Munition entwickelt und erprobt wird. Das Geschäft von Rheinmetall basiert damit auf der Grundlage, dass anderswo Menschen durch Waffengewalt unterdrückt werden, sterben oder fliehen müssen.
Rheinmetall verleumdet diese Realität und streitet ihre Verantwortung der Kriegsbeteiligung ab. Stattdessen brüstet sich das Unternehmen sogar mit der Behauptung, ihre Produkte würden zu „friendensschaffenden und friedenserhaltenden Missionen“ beitragen. Der Konzern kauft gezielt ausländische Munitionshersteller auf und gründet Tochterunternehmen und internationale Gemeinschaftsfirmen. Darüber exportiert Rheinmetall ihre Kriegsgüter unter anderem an autoritäre Staaten und diktatorische Regime und umgeht politische Richtlinien des Waffenexports.
Doch Rheinmetall ist keine Ausnahme im kapitalistischen Alltag. Der Reichtum und Wohlstand, den wir heute in westlichen Ländern auffinden, basiert zum großen Teil auf der Ausbeutung von Menschen und ihrer Arbeitskraft sowie auf ökologischer Zerstörung im globalen Süden. Die ungleichen globalen Machtverhältnisse und kapitalistische Konkurrenz verursachen auf regionaler Ebene kriegerische Auseinandersetzungen, die all zu oft auf ethnische oder religiöse Konflikte reduziert werden.
Krieg ist nicht etwas, was unabhängig von unserer Gesellschaft in fernen Teilen der Welt passiert, sondern ist unmittelbar verbunden mit der Aufrechterhaltung bestehender Herrschaftsverhältnisse. Er ist ein Mittel der Verteidigung globaler Privilegien und führt zur Abschottung Europas. Ein harmonisches Nebeneinander im Kapitalismus ist nicht möglich. Eine ganze Produktionsweise, in der das Warenverhältnis menschliches Leben entfremdet und Leiden verschleiert, muss sich ändern. Um diesen Schritt zu gehen ist es notwendig, die Eigentumsverhältnisse anzugreifen.
Konsequenterweise fordern wir: Kapitalismus abschaffen und Rheinmetall entwaffnen! Ebenso fordern wir auch die Bevölkerung Trittaus auf, Waffenproduktion in ihrer direkten Nachbarschaft nicht zu akzeptieren und gegen Rheinmetall zu protestieren.
Quelle: Indymedia (Tor)