Berlin, 15. August 2018
Gestern Nacht haben wir die Fassade der Geschäftstelle von Stadt und Land verschönert. Wir wollten uns damit solidarisch zeigen, mit den Besetzer*innen der Borni, aber auch mit allen anderen, die von Zwangsräumungen durch Stadt und Land betroffen sind.
Am Pfingstsonntag haben Aktivist*innen in Berlin und Potsdam neun Häuser besetzt. Eines davon war die Bornsdorferstraße 37b, Eigentum von Stadt und Land und seit mehreren Jahren leerstehend. In einer Stadt, deren Gestaltung der kapitalistischen Profitlogik unterworfen ist, bleibt für die, die sich die rasant steigenden Mieten nicht länger leisten können, nur ein Leben auf der Straße oder der Umzug. Um dem etwas entgegenzusetzen ist es notwendig sich (Wohn-)Raum durch Besetzungen wieder anzueignen und eine praktische Antwort auf die Wohnungsfrage zu geben, die uns alle betrifft. Das haben die Besetzer*innen versucht, doch Stadt und Land hat, mit freundlicher Rückendeckung des „linken“ Senats, wieder einmal bewiesen dass Eigentum schwerer wiegt als die Bedürfnisse der Menschen.
Die Borni steht nun wieder leer und die Geschäftsführung von Stadt und Land weigert sich weiterhin die Strafanträge gegen die 56 Besetzer*innen fallen zu lassen. Es überrascht uns nicht, dass ein Unternehmen, das 97 Zwangsräumungen in einem Jahr veranlasst, so handelt. Schließlich bleibt es, wie jedes Unternehmen (egal ob kommunal oder privat), dem kapitalistischen Verwertungszwang verpflichtet. Dennoch macht es uns wütend und dieser Wut haben wir letzte Nacht Ausdruck verliehen.
Die Räumung der Borni wird leider nicht die letzte gewesen sein, aber widerstandslos hinnehmen werden wir das nicht!
Quelle: Indymedia (Tor)