Ein Kriegsdenkmal der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg auf dem Friedhof in Hellern wurde von Unbekannten beschmiert. Die Täter verwendeten Symbole der linken Szene. Eine Anwohnerin ist empört.
Petra Eith war am Dienstagmorgen mit ihrem Hund auf dem Friedhof spazieren, als sie die Schmiererei entdeckte. Auf der einen Seite wurde ein großes A in einem Kreuz gesprüht, das für Anarchie steht, auf der der anderen Seite des Denkmals findet sich auf den Namen der Toten der Schriftzug: „Keine Opfer, sondern Täter“. In der Mitte befindet sich ein großer schwarzer und ein roter Farbklecks. Dies sind Symbole, die häufig von der antifaschistischen Szene verwendet werden.
„Respektlos gegenüber den Opfern“„Ich finde das wirklich scheußlich“, sagt Eith. Ihr sei es auch egal, ob dies von der linken oder rechten Seite komme. „Das ist einfach respektlos gegenüber den Opfern“, sagt die 60-Jährige, die in der Nähe des Friedhofs wohnt. Gerade der Spruch sei völlig unangebracht. Aus der Geschichte wisse man, dass viele Menschen gegen ihren Willen zum Kriegsdienst eingezogen worden seien. Eith geht davon aus, dass da Jugendliche beteiligt waren, die nichts Besseres zu tun hatten.
Erbost ist auch Uwe Welz vom Bürgerverein Hellern, der sich unter anderem um die Pflege der Kriegsdenkmäler kümmert. „Für solche Taten hab ich überhaupt kein Verständnis“, sagt er. Der Verein stecke nicht nur viele Arbeitsstunden in die Pflege solcher Denkmäler, sondern auch finanzielle Mittel.
Die Reinigung des Denkmals übernimmt nun der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB), der hauptverantwortlich für die Osnabrücker Friedhöfe und die Kriegsdenkmäler ist. Am Mittwoch kommt ein Steinmetz aus der Umgebung, der auf Sandstein spezialisiert ist, sagt Sprecherin Katrin Hofmann. „Wir wissen noch nicht, wie schwierig die Entfernung der Schmierereien sein wird, es dürfte aber nicht einfach werden“, so Hofmann. Es könnte auch sein, dass ein Schatten anschließend zu sehen sein wird. Ob solche Schmierereien schon häufiger auf dem Friedhof in Hellern vorgekommen sind, konnte sie nicht sagen.
Ermittlungen laufenZu den möglichen Tätern gibt es noch keine Hinweise. „Das kann politisch motiviert sein, muss es aber nicht“, sagt Polizeisprecherin Mareike Edeler. Der Verdacht liege zwar nahe, aber man ermittele in alle Richtungen.
Quelle: NOZ