Berlin, 3. November 2018
Ein böser Geist ermächtigte sich am Samstagabend, den 03.11, der Materie im ehemaligen Kiezladen in der Friedelstraße 54. Der Poltergeist zerstörte Wände, Fenster, Leitungen und Böden. Offenbar nahm er dabei Rücksicht auf die Bewohner*innen des Hauses.
Da Halloween vorbei ist, muss damit gerechnet werden, dass das Gebäude ganzjährig verflucht ist. Über Geister ist wenig bekannt, außer dass sie Gesellschaft suchen, selten allein bleiben und sich äußerst ungern vertreiben lassen. Das alles sollte Gewerbetreibenden oder anderen, potenziellen Mieter*innen bewusst sein, wenn sie sich für die verwunschenen Räumlichkeiten in der Friedelstraße 54 entscheiden.
Besonders ärgerlich ist die transzendente Erscheinung für die Luxemburger Eigentümergesellschaft Pinehill und die Secura-Hausverwaltung aus der Schwalbacher Straße 8 in Berlin-Friedenau, die im vergangenen Jahr noch eifrig die Gewalt anriefen:
Bullen, Bullen,
prügelt Leute,
dass, als Beute,
Kohlen fließen
und uns Reichen volle Nullen
hinter schwarzen Zahlen sprießen.
Doch, wer sich auf die dummen Besen verlässt, wird sie so schnell nicht mehr los.
Viel einfacher wäre es für die verfluchten Eigentümer*innen gewesen, nicht den Selbstkauf des Hauses durch die Hausgemeinschaft vorsätzlich zu verhindern und damit explizit gegen den Willen der Bewohner*innen zu handeln. Ebenso wenig hätte der Kiezladen im Erdgeschoss mit der gewalttätigen Hilfe des Staates geräumt werden müssen.
Bei dieser Gelegenheit könnte der Friedel-Geist sich befreit haben. Unbemerkt durch die einen – geblendet vom Pfefferspray – und die anderen – abgelenkt vom Gewaltrausch und Personalien aufnehmen.
Nahe liegt, dass es nicht nur in der Friedelstraße 54 spukt. Ähnliche Phänomene sind bereits ausgiebig um die Mainzer Straße, die Liebigstraße 14 oder das Kopenhagener Ungedomshuset beobachtet worden.
Wütende Poltergeister schlummern wohl ebenso in den Räumen der Liebig34, der Potse, des Drugstores, der Meuterei, der HaSi und des AZ Köln und anderen Räumen, die dasselbe brutale Schicksal erleiden sollen.
Dabei ist es so einfach Poltergeister zu besänftigen: Lasst sie in Ruhe.
Den wenigen Augenzeug*innen zufolge soll der Geist am Samstagabend nur eines gerufen haben:
Friedel54 bleibt unvermietbar!
Quelle: Indymedia (Tor)