Mit polarisierenden Werbeslogans versucht das Bonner Unternehmen True Fruits immer wieder Aufmerksamkeit für seine Smoothies zu lukrieren. Das Konzept der Firma geht zumeist auf, in den sozialen Netzwerken werden die Sujets heiß diskutiert. Auch den einen oder anderen Shitstorm nimmt True Fruits für Aufmerksamkeit in Kauf. Nun hat sich die Wut auf die deutsche Firma, die ihre Säfte auch in Österreich verkaufen, in der echten Welt entladen. Konkret fand laut Angaben des Unternehmens in der gestrigen Nacht ein Farbanschlag auf die Firmenzentrale von True Fruits statt. Unbekannte schmierten „Rassistenschweine“ und „Fickt euch Sexisten“ auf die Eingangstüre des Smoothie-Herstellers.
„Schafft es selten über die Grenze“In den vergangenen Wochen hat das Unternehmen für Aufregung gesorgt. So hatte der Slogan „Abgefüllt und mitgenommen“ zu heftigen Diskussionen geführt. Kritiker sagten der Firma nach, dass das Unternehmen Vergewaltigungen verharmlose. Inmitten des Shitstorms gegen das Unternehmen gerieten auch andere Werbungen in den Fokus. So schaltete die deutsche Firma 2017 Plakattexte in Österreich mit den folgenden zwei Slogans: „Schafft es nur selten über die Grenze“ und „Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“. Diese Kampagne soll laut True Fruits eine „Kritik an der rechts angehauchten Politik Österreichs und die mögliche Schließung des Brenner Passes“ gewesen sein.
„Unser Quotenschwarzer“
Auf Facebook reagierte das Unternehmen auch auf weitere Kritik. So wurde 2016 eine schwarze Flasche mit dem Slogan „Unser Quotenschwarzer“ beworben. Hierbei soll „die omnipräsente Diskussion über die Einführung einer Frauenquote in Führungspositionen von Unternehmen“ Anlass gewesen sein. “ Wir finden Rassismus genauso zum Kotzen, wie alle Formen der Diskriminierung. Außer Leute, die Schlager hören, die sollten wirklich nicht am Radio rumfummeln dürfen“, legte True Fruits nach und legte zugleich zum Gegenschlag gegen Kritiker an: Aber ernsthaft zu glauben, dass ein öffentliches Unternehmen unserer Größe Interesse daran haben könnte, rassistische Propaganda zu betreiben, um daraus Kapital zu schlagen, zeugt von wenig Geistesschmalz“.
„Fuck you“ an Kritiker
Auf Instagram wurde dann auch noch eine Story mit den Worten „Fuck you“ veröffentlicht. Gegenüber Vice wurde bestätigt, dass das Vorgehen des Social-Media-Teams erwünscht sei. Dem Medium wurde außerdem gesagt, dass es „ein Saftladen mit 31 Leuten“ ist und legte sich zugleich auch noch einmal mit Kritikern an: „Wenn diese Gruppe nun meint, auf die Barrikaden klettern zu müssen und einen Shitstorm anzufachen, bitte: Wir senden ihnen ein kräftiges ‚Fuck you‘, denn Intelligenz lässt sich nun mal schwer versenden“.
Quelle: Der Standard