Wir haben in der Nacht vom 5. zum 6. April die Bibliothek des Konservatismus in der Fasanenstraße 4, 10623 Berlin mit Farbe und Hammer angegriffen.
Der Angriff auf diese Bibliothek steht im Zusammenhang mit den feministischen Kämpfen weltweit. Steine schmeißen, Schellen verteilen und Brände legen können nicht nur „starke Macker“. Ohne sie geht es sogar viel besser!
Die Operation „konservative Bibliothek“ wurde ohne die Mitwirkung von Cis-Männern durchgeführt.
Lasst uns auf eine verantwortungsvolle Weise die Kontaktbeschränkungen umgehen. Wir brauchen keine Erlaubnis für unseren Widerstand!
Die Bibliothek des Konservatismus ist einer der wichtigsten Treffpunkte und die Denkfabrik der Neuen Rechten in Berlin. Die AfD profitiert von diesen Räumen z.B. durch Veranstaltungen oder interne Treffen der Jungen Alternative. Die Bibliothek bietet rechtskonservative, rechtsextreme und antifeministische Literatur und Zeitschriften an. Somit ist sie ein Ort, an dem faschistische Ideologie dazu ermutigt, menschenverachtende Gewalt auszuüben.
Die Faschisierung unserer Gesellschaft wird immer sichtbarer:
– faschistische, bewaffnete Gruppen, die eng mit staatlichen Strukturen verstrickt sind, werden ständig aufgedeckt;
– Nazis fahren nach Griechenland um die Außengrenzen Europas zu „schützen“;
– in Hanau werden 10 Menschen von einem Faschist ermordet;
– und der antisemitische und antifeministische Anschlag in Halle ist schon längst in Vergessenheit geraten.
Teil davon ist ein rassistischer und sexistischer Diskurs, in dem Feminizide nicht als solche benannt werden und bei rassistischen Morden immer noch von „verwirrten Einzeltäter:innen“ gesprochen wird. Die strukturellen Ebenen, die das alles erst möglich machen, werden bewusst ausgeklammert.
In einer Zeit, in der die Pandemie das einzig relevante Thema zu sein scheint, ist es besonders wichtig auf rechte Hetze und Gewalt eine klare, militante Antwort zu haben. Die neue Rechte ist sich nicht zu schade, ihre rassistischen Verschwörungstheorien auch auf Corona anzuwenden. So findet sich in der Bibliothek u.a. Literatur von Heiko Schrang, der einen erheblichen Teil zu diesen Theorien beiträgt. Gleiches gilt auch für die Leitung der Bibliothek, Wolfgang Fenske, der auf seinem Block Texte verlinkt, die Corona als Strafe Gottes bezeichnen. Die Faschist:innen verbreiten weiterhin ihre Scheiße. Wir müssen antworten und dürfen nicht warten bis diese Krise vorbei ist!
Dass es nichts bringt, Forderungen an den Staat zu stellen, ist spätestens seit dem NSU-Komplex klar, denn der Staat ist Teil dessen. Auf die Kugeln der Nazis und Bullen reicht es nicht mit bürgerlichen Demonstrationsbündnissen zu antworten. Wir brauchen organisierte, militante Selbstverteidigung um dem, was noch kommen wird, entgegenzutreten!
Diese Selbstverteidigung muss feministisch sein, denn Übergriffe, patriarchale Ausbeutung, Vergewaltigung und Feminizide sind nach wie vor alltäglich. Faschismus und Patriarchat können wir nicht getrennt voneinander bekämpfen – sie sind Teil des gleichen Systems.
Militanter Feminismus und Antifaschismus bleibt notwendig!
Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)
„… hat mitgeschossen“ lautete unser Motto für eine Reihe von Interventionen gegen den organisierten Faschismus. Sofort nach dem rechten Terrorakt in Hanau am 19. Februar haben wir uns entschieden praktisch zu reagieren. Tobias Rathjen, der Attentäter aus Hanau, war ein Getriebener des tödlichen Rassismus, dessen Ursprung zwar nicht bei NPD/AfD und co zu suchen ist, wohl aber durch sie genährt wird. Tragen wir unseren Zorn und unsere Trauer zu denen, die dafür (mit)verantwortlich sind. In Berlin griffen wir mit unterschiedlichen Werkzeugen, in unterschiedlicher Intensität und in unterschiedlicher Zusammensetzung folgende Ziele an:
– 20.1. Das Restaurant Löwenbräu (Mitte) das Faschist_innen regelmäßig beherbergt wurde mit Hämmern eingeschlagen https://de.indymedia.org/node/74475
– 29.2. Der AfD-Veranstaltungsraum „Staatsreparatur“ am Bahnhof Lichterfelde Ost wurde mit Farbeiern beworfen
– 10.3. Das Auto von Nicolaus Fest (Abgeordneter der AfD im EU-Parlament und AfD-Landesvorstand) ist in Charlottenburg ausgebrannt, https://antifa-berlin.info/news/1668-auto-des-berliner-afd-vorsitzenden-nicolaus-fest-abgefackelt
– 10.3. Eingeschlagene Scheiben und Farbe am Wohnhaus des Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio https://de.indymedia.org/node/70933
– 10.3. Beim Restaurant Maestral in Reinickendorf wurden die Scheiben eingeworfen https://de.indymedia.org/node/70972
– 12.3. Die Kneipe „Heidelbeere“ am Heidelberger Platz hat einen neuen Anstrich bekommen, weil die Betreiber_innen Nazi-Versammlungen Unterschlupf gewähren https://www.bz-berlin.de/berlin/charlottenburg-wilmersdorf/kiezkneipe-wegen-npd-veranstaltung-attackiert
– 13.3. Parallel wurden die AfD-Landesgeschäftsstelle in Charlottenburg und die NPD Bundeszentrale in Köpenick angegriffen https://de.indymedia.org/node/71625
– 21.3. Beim Neuköllner AfD/JA-Aktiven Julian Potthast wurden die Scheiben eingeworfen https://de.indymedia.org/node/73059
– 25.3. Das Steakhaus Torero (Rudow) wo sich die Neuköllner AfD trifft, ebenfalls kaputte Scheiben https://de.indymedia.org/node/73691
– 1.4. Das Auto der Lichtenberger AfD-Verordneten Marianne Kleinert in Falkenberg ausgebrannt https://de.indymedia.org/node/74963
– 5.4. Erneut die Bibliothek des Konservatismus (Charlottenburg) eingehämmert https://de.indymedia.org/node/75882
– 6.4. Der Jaguar von Frank Hansel (AfD Geschäftsführer im Berliner Abgeordnetenhaus und AfD-Landesvorstand), der vor seinem Wohnhaus in Schöneberg geparkt war, wurde dem Feuer übergeben https://www.bz-berlin.de/liveticker/abgebrannter-jaguar-gehoerte-afd-abgeordnetenUnsere nächtlichen Interventionen sollen nicht nur Einzelnen und faschistischen Strukturen schaden, sondern auch andere ermutigen, jetzt zu handeln. Corona sorgt für einen Ausnahmezustand, der nicht nur schlecht für bestimmte Aktionen ist. Macht das Beste draus.
Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)