Berlin, 10. August 2023
Irgendjemand muss den ganzen Scheiß ja bauen, die Autobahnen durch Wälder, die Knäste, die als Nachverdichtung bezeichneten Paläste der Reichen in den ehemals grünen Hinterhöfen Berliner Altbauten, die Betonschneisen an den Ufern der Spree.
Beim Gang durch die Stadt begegnen uns immer wieder die Schilder einer Handvoll Firmen, die damit markieren wollen, wem die Stadt gehört. Dazu gehört Züblin, ein Baukonzern, der die explosive Steigerung der Mieten in Zement gießt. Züblin ist seit langem im Geschäft des kapitalistischen Angriffs auf unsere Lebensräume aktiv, bereits vor vierzig Jahren deswegen ins Visier geraten, als wegen der Beteiligung am Bau der Startbahn West in Frankfurt, Baumaschinen brannten. Während des NS setzte Züblin am Frankfurter Flughafen Bau Zwangsarbeiter:innen ein. Durch die Verbindung mit Strabag ist Züblin einer der führenden Baumkiller geworden, siehe Ausbau der A49 durch den Danni oder A66 durch den Fechenheimer Wald.
Solche Akteure zu benennen und unberechenbar zu sabotieren, kann ein bescheidener Beitrag zu der langfristigen Aktionswelle in Richtung Revolte sein.
In der Nacht des 10. August haben wir in Kreuzberg, Alexandrinenstraße, ein Fahrzeug von Züblin mit Feuer abgeschaltet.
Der Angriff vom Vortag auf die besetzten Häuser in der Habersaathstr. durch eine Security Firma im Auftrag der Immobilienmafia, zeigt die Entschlossenheit unserer Gegner, die Stadt um jeden Preis ihrem Profitstreben zu unterwerfen. Es bleibt nichts anderes übrig, als alle Profiteure der Ausbeutungsverhältnisse zum Ziel zu machen.
Unsere Aktion fand in einem Kiez statt, der in den letzten Jahren zu Gunsten der neuen urbanen Eliten vollkommen umgebaut wurde. Das nächtliche Knistern ihrer Fahrzeuge soll zur beunruhigenden Begleitmusik der Beschäftigten von Züblin, Amazon, DB & Co gehören, wenn sie sich in ihren neuen schicken Wohnungen für einen weiteren produktiven Arbeitstag regenerieren wollen.
Gruppe für die Abschaltung der Bauindustrie
Quelle: Indymedia (Tor)