Berlin, 15. März 2024
Mit Brandsätzen und Wut bewaffnet haben wir gestern Nacht ein Zementwerk der HeidelbergMaterials AG auf der A100-Baustelle vorübergehend unschädlich gemacht. Dazu haben wir mehrere Betonmischfahrzeuge und Bagger auf dem Werksgelände durch Feuer beseitigt. Mit über 800 Tochterunternehmen ist HeidelbergMaterials der zweitgrößte Zementhersteller weltweit – und belegt nach RWE Platz zwei der klimaschädlichsten Unternehmen Deutschlands. Wie folgenreich die Zementproduktion für die Umwelt ist, haben andere in einem Schreiben zu dem Angriff auf CEMEX Ende Dezember 2023 aber schon ausführlich beschrieben.
Mit jeder LKW-Ladung Beton, die hier auf die Fahrbahn der A100 gekippt wird, werden jedoch nicht nur riesige Mengen CO2-Emissionen ausgestoßen, sondern auch koloniale Kontinuitäten wie Landraub, Ressourcenplünderung und Lohnsklaverei weiter zementiert. Zwar hinterlässt der Rohstoffabbau für die Betonproduktion auch hier tiefe Narben in der Erde und zerstört Flora und Fauna, doch ist das Ausmaß und die Bedrohung für Mensch und Natur im Globalen Süden um ein Vielfaches größer und die Konsequenzen in den meisten Fällen weit existenzieller. Keine noch so aufwendig inszenierte Greenwashing-Kampagne wird jemals über diese Tatsachen hinwegtäuschen können. Das Appellieren an das Gewissen der Verantwortlichen wäre aber reine Zeitverschwendung. Um den fortschreitenden Ökozid als Folge des massiven Extraktivismus und der industriellen Produktionsweise zu stoppen, bedarf es radikalere Antworten. Eine mögliche liegt in dem Angriff auf Infrastruktur und Arbeitsgerät der Naturzerstörung. Switch Off.
Für die Indigenen Samin-Gemeinschaften im Kendeng-Karstgebierge auf Java, Indonesien, wo HeidelbergMaterials durch die Tochterfirma „PT Indocement“ gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung mehrere Zementwerke errichtete und Kalksteinabbau betreibt. Der massive Eingriff in das sensible Ökosystem des Karsts zerstört unter anderem die natürlichen Wasserressourcen, die als Basis lokaler Subsistenzwirtschaft dienen und bedroht damit die Existenzgrundlage tausender Menschen der indigenen Gemeinschaften.
Für die Palästinenser*innen in der Westbank, wo, im Schatten des Gaza-Krieges und des gezielten Aushungerns seiner Bevölkerung vor den Augen der Weltöffentlichkeit, Vertreibung, Landnahme und Gewalt weiter zunehmen. HeidelbergMaterials betreibt über seine hundertprozentige Tochterfirma „Hanson Israel“ den Steinbruch Nahal Raba auf von Israel besetztem Gebiet, das die Bewohner*innen des Dorfes az-Zawiya, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Steinbruchs leben, für sich beanspruchen. Durch seinen Raubbau unterstützt HeidelbergMaterials die Besatzungspolitik Israels, entzieht dortigen Menschen ökonomische Ressourcen, beschädigt das Ökosystem und befeuert den Konflikt. -HeidelbergMaterials durch die Tochterfirma „Ciments du Maroc“ auf von Marokko besetztem Gebiet der Saharauis, die in großen Teilen vertrieben und in Flüchtlingscamps gezwungen wurden, für die Zementproduktion Rohstoffe abbau
Für die Bevölkerung Togos, wo HeidelbergMaterials als einer der größten Auslandsinvestoren in der ehemaligen deutschen Kolonie agiert und beste Beziehungen zu dem diktatorischen Regime unter Gnassingbé pflegt. In kolonialer Tradition werden dort Arbeitskräfte ausgebeutet und ganze Bevölkerungsgruppen enteignet und vertrieben. Der Kalkabbau geht mit der Zerstörung der Vegetation einher, was im Verschwinden heimischer Tierarten resultiert und der Vernichtung archäologischen, kulturellen und historischen Erbes, beispielsweise heiliger Teiche und Wälder, ritueller Stätten und traditioneller Gräber.
Greifen wir die Industrie und die Wirtschaft an, welche von Kolonialismus und Naturzerstörung profitieren und eine lebenswerte Zukunft mehr und mehr unmöglich machen!
Kämpferische Grüße an die feuerspukenden Vulkane, die Waldbesetzung in Grünheide und die Companerxs der Célula Insurreccional por el Maipo – Nueva Subversión aus Abya Yala – eure Worte wärmen unsere Herzen. Besos!
Für die Anarchie, für die Erde, für unsere Leben.
PS: Expansionskapitalismus, Expansionskapitalismus, Expansionskapitalismus…Ja, liebe Texterkennungs-Software, auch wir bedienen uns hemmungslos irgendwelcher Passagen aus anderen Texten, wirst du sie finden?? Ein großes FUCK YOU an VS, BKA und ihre willigen Schreiberlinge der Springer-Schmierblätter. Get a Life!
Quelle: Indymedia
Die Polizei vermutet eine politisch motivierte Brandstiftung, jetzt ermittelt der Staatsschutz! Großeinsatz für die Berliner Feuerwehr am frühen Freitagmorgen im Bezirk Neukölln.
Gegen 3.50 Uhr brannten an der A100-Baustelle an der Kiefholzstraße sechs Betonmischer. Drei weitere sind durch die Hitze beschädigt worden, teilte Polizeisprecher Martin Stralau auf B.Z.-Anfrage mit.
Die Feuerwehr war mit rund 50 Einsatzkräften vor Ort und löschte die Fahrzeuge. Nach dem Brand übernahm der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz die Ermittlungen. „Es wird von einer vorsätzlichen Brandlegung ausgegangen“, so der Sprecher.
Am Freitagmorgen überflog die Polizei die Baustelle dann mit einer Drohne. Zwar gibt es auf dem Gelände nach B.Z.-Informationen eine Überwachungskamera, die soll aber seit zwei Monaten kaputt sein. Die Polizei prüft aktuell, ob die Täter durch den Zaun kamen. Der wurde am Freitagmittag von Arbeitern geflickt. Aber: Hat man erst die S-Bahngleise überwunden, kommt man auch ganz einfach über einen Kieshügel auf das Gelände.
Brisant: Bereits am 19. Januar brannten an der Baustelle mehrere Bagger. Verantwortlich dafür waren Linksextremisten, die sich über das Portal „Indymedia“ zu dem Anschlag bekannt hatten.
Die Polizei prüft jetzt, ob es einen Zusammenhang mit dem Anschlag von damals gab. „Nach jetzigem Stand kann ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. Eine konkrete Täter-Gruppierung oder ein Einzeltäter stehen aber noch nicht im Fokus“, sagt ein Polizeisprecher zur B.Z.
An diesem Teil der Autobahn-Baustelle kam es in der Vergangenheit außerdem häufig zu Protesten gegen den Weiterbau der A100.
Am 27. Dezember 2023 zündeten linke Extremisten fünf Lastwagen, die Förderstrecke für Schüttgut und Teile eines technischen Gebäudes eines Betonwerks in Berlin-Kreuzberg an. Sie bekannten sich ebenfalls auf „Indymedia“ zur Tat. Den Brandstiftern ginge es darum, auf die klimaschädliche Wirkung der Betonherstellung und -Nutzung hinzuweisen, hieß es in der Erklärung der verantwortlichen Gruppe „Switch off“. Die betroffene Firma ist auch an der A100-Baustelle im Einsatz.
Empörung in der Landespolitik über die Anschlag-Serie. Martin Matz (58), innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, betont, „dass die in demokratischen Gremien gefällten Entscheidungen zum 16. Bauabschnitt der A100 sicher nicht durch Gewaltanwendung irgendeine Veränderung erfahren werden“. Matz weiter: „Extremistische Gewalt darf sich nie durchsetzen und ist zu verurteilen.“
Innen-Experte Burkard Dregger (59, CDU) zur B.Z.: „Unabhängig von diesem konkreten Vorfall ist eine Zunahme in allen extremistischen Phänomenbereichen zu verzeichnen, auch im linksextremistischen Bereich. Die Bekämpfung des politischen Extremismus hat deshalb oberste Priorität.“
Vasili Franco (31, Grüne): „Gewalt ist niemals ein Mittel politischer Auseinandersetzung. Natürlich ist das Abfackeln von Autos oder Baustellenfahrzeugen kein legitimer Protest, so irrsinnig der Autobahnausbau der A100 auch sein mag. Die Polizei muss und wird nun weiter ermitteln.“
Der Neuköllner CDU-Abgeordnete Christopher Förster (37) zum aktuellen Fall: „Es ist leider davon auszugehen, dass es sich um einen Anschlag aus der linken Szene handelt – mit dem Ziel, die Eröffnung des 16. Bauabschnitts zu verhindern.“ Wichtig sei, Baustellen künftig besser zu schützen.
Linksextremisten schlugen immer wieder zu
Immer wieder Anschläge, immer wieder Linksextremisten! Aus politischer Motivation haben Kriminelle in den vergangenen Monaten oft Ziele in Berlin und Brandenburg gewählt.
Zuletzt zündeten in der Nacht zu Freitag mutmaßlich Linksextreme sechs Betonmischer auf der Baustelle der A100 in Berlin-Neukölln an. Und eine weitere linksextreme Gruppe plünderte einen Denns-Biomarkt in Berlin-Mitte.
SUV-Hasser
Die Gruppe „Tyre Extinguishers“ (dt.: Reifenlöscher) hat bei hunderten Autos in Berlin und Brandenburg die Luft aus den Reifen gelassen. Besonders große Fahrzeuge wie SUV und sogar E-Autos waren das Ziel der Linksextremisten.
Am Dienstagabend dann die erste Razzia in diesem Zusammenhang: Die Polizei durchsuchte eine 1-Zimmer-Wohnung in Potsdam und nahm einen Tatverdächtigen fest. Gegen ihn wird wegen Sachbeschädigung in mehreren Fällen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Waffengesetz durch vorsätzlich unerlaubten Besitz von Chemikalien ermittelt.
Tesla-Anschlag
Die linksextreme, sogenannte Vulkangruppe legte tagelang das Tesla-Werk in Grünheide still! Die Kriminellen steckten einen Strommast in Brand und kappten so die Versorgung der Gigafactoy. Später tauchte ein Bekennerschreiben auf der Plattform „Indymedia“ auf.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt – wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, verfassungsfeindlicher Sabotage und gemeinschaftlicher Brandstiftung.
Quelle: B.Z.