Berlin, 2. Dezember 2024
Die Flammen haben erneut die dunklen und kalten Nächte Berlins erhellt. Am Morgen des 2. Dezembers war von den Maschinen und Fahrzeugen von den Betongiganten Cemex und HeidelbergMaterials nur noch Schutt und Asche übrig. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Firmen ihre wohlverdienten Angriffe abkriegen. Bereits im Winter 2023/24 wurden mehrere LKWs und ein Förderband von Cemex komplett durch Feuer zerstört und mehrere LKWs der Firma HeidelbergMaterials, welche zum Transport von Beton der A100 Autobahn benutzt wurden, niedergebrannt. Die beiden Bekenner*innenschreiben erklärten die Verantwortung der Firmen in Projekten der Naturzerstörung und des Kolonialismus. Nun kam es zu einem weiteren Schlag gegen die Betonindustrie.
Es ist nicht notwendig zu erklären, warum diese beiden Firmen erneut zum Ziel wurden. Wir verstehen diese Tat als die Kontinuität einer Reihe von Angriffen auf Betonriesen auf der ganzen Welt, als eine Offensive gegen die Verantwortlichen des Ökozids, der in vielen Territorien bereits Realität ist. Diese Firmen partizipieren aktiv in neo-kolonialer Politik und profitieren von Krieg, Ausbeutung und Genozid in den Ländern, in denen sie präsent sind.
Beton spielt in der heutigen Welt eine bedeutende Rolle. Unzählige Metropolen wurden errichtet, welche Käfigen für Menschen ähneln, in denen man nur Abgase und Elend einatmet. Sie sind Orte der Entfremdung, an welchen es nicht mehr möglich ist die beeindruckende Schönheit der wilden Natur zu sehen und in welchen gesichtslose Türme das Sonnenlicht verdecken, da die menschliche Idiotie versucht am Himmel zu kratzen, indem immer höhere Gebäude errichtet werden. Doch sie vergessen dabei, dass es immer ein Pflänzchen geben wird, welches ein Riss im Beton findet, um Wurzeln zu schlagen und zu wachsen. Diese Farbe im tristem Grau ist der lebende Beweis, dass die wilde Natur dem erdrückenden Beton widerstehen kann. Genauso wie es zu unserem Glück und ihrem Unglück überall Leute gibt, welche ihre Welt des Betons zerstören wollen. Es inspiriert und zaubert uns jedes mal ein Lächeln ins Gesicht, wenn wir davon hören, dass anderswo Firmen, welche die Erde verwüsten, mit Wut und Feuer begegnet wird.
Oder wie die Gefährt*innen der „Aufständischen Zelle für den Maipo/ Neue Subversion“ aus Chile geschrieben haben: „Lasst dieses Feuer eine Umarmung für die Gefährt*innen sein, welche in anderen Territorien der Welt Schläge ausgeführt haben […] denn wir wissen, dass der Angriff unmittelbar und auf allen Territorien erfolgen muss, in denen sich die Einrichtungen und Mittel derer befinden, die für die Zerstörung des Planeten verantwortlich sind. So tragen wir durch direktes und konfrontatives Handeln zum Dialog bei,ohne jegliche Hoffnung auf institutionelle Prozesse oder Retter.“
Möge die Hitze des Feuers die Herzen von Marianna, Dimitra, Dimitris und Nikos erwärmen, die im Gefängnis von Koridallos in Athen eingesperrt sind.
Revolutionäre Erinnerung an den Gefährten Kyriakos und all denjenigen, die kämpfend gestorben sind.
Freiheit und Glück für Nanuk, Maja, Hanna und alle anderen Gefangenen in den Knästen und an alle Untergetauchten in den Weiten des Nirgendwos.
Quelle: Indymedia (Tor)
Video:
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Zahlreiche Betonmischer und Baumaschinen sind in der Nacht zu Montag auf zwei Berliner Industrieparkplätzen in Lichtenberg und Marzahn ausgebrannt. Die Polizei vermutet Brandstiftung und schließt ein politisches Motiv nicht aus.
Die Berliner Feuerwehr ist in der Nacht zum Montag zu zwei Großeinsätzen auf Industrieparkplätzen ausgerückt. Nach Angaben der Polizei brannten auf dem Gelände einer Firma in der Gehrenseestraße in Hohenschönhausen gegen 3 Uhr sieben Baumaschinen.
Eine Viertelstunde später brannte es am Pyramidenring in Marzahn. Dort standen auf einem Firmengelände neun Lkw und ein Förderband in Flammen.
Cemex schon einmal Ziel eines Anschlags
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Auch eine politische Motivation könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Bei mindestens einem Einsatzort handelt es sich um ein Gelände des Betonherstellers Cemex, so die Polizei. Das Unternehmen war schon einmal Ziel eines Anschlags: Im Dezember 2023 legten Aktivisten ein Feuer an einem Werk in Berlin-Kreuzberg. Das betroffene Unternehmen sei unter anderem an der Erweiterung der Stadtautobahn A100 beteiligt, hieß es in einem Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene auf der Plattform Indymedia.
100 Feuerwehrleute im Einsatz
An beiden nächtlichen Einsatzorten habe sich die Wasserversorgung schwierig gestaltet, sagte der Feuerwehrsprecher am Montag. Am Pyramidenring seien Schlauchleitungen über mehrere hundert Meter gelegt worden. Um die Lkw in der Gehrenseestraße zu löschen, seien Tanklöschfahrzeuge zum Einsatzort gependelt. Insgesamt seien über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr an den Löscharbeiten beteiligt gewesen. Die Brände sind nach Angaben der Polizei mittlerweile gelöscht.
Verletzt wurde niemand. Mit der Brandursache befasst sich jetzt ein Fachkommissariat der Kriminalpolizei.
Quelle: rbb24.de