Dieses Mal war es keine alte Dame oder der etwas kurzsichtige Herr von gegenüber, die beim forschen Einparkversch bei einem Schaufenster Glasbruch verursachten. Dieses Mal war es kein liebliches Lichterfest, das in der beschaulichen Einkaufsstraße der betuchten Wohngegend gefeiert wurde. Dieses Mal waren wir es: Ein kapitalismuskritischer Haufen von schwarz Vermummten mit Hämmern und Bengalos, die für Licht und Scherben sorgten.
25 Business Improvement Destricts (BID) soll es mittlerweile in Hamburg geben. Darunter werden solche Geschäftsgegenden verstanden, in denen Anlieger_innen in Eigenorganisation Maßnahmen zur Quartiersaufwertung initiieren. Insgesamt zahlen Hamburgs Grundeigentümer_innen 55 Millionen Euro für die Verschönerung der 25 Straßen. Dabei werden sie von der Stadt finanziell unterstützt. Für die Waitzstraße bedeutet das, dass die 640.000 Euro der Eigentümer_innen mit 1.400.000 Euro vom Bezirk und 1.300.000 Euro vom Stromnetz Hamburg aufgestockt werden. Öffentliche Gelder für eine Straße, in der schon jetzt kein Platz für jene ist, die kein Geld auf eine der vielen Bankfilialen in der Waitzstraße anlegen können und die keine Kreditkarte zum Shoppen haben. Keine Bleibe für jene, die geflüchtet sind. Kein Ort für jene, die wohnungslos sind.Die Aufwertung der Waitzstraße soll bis zum Herbst 2017 abgeschlossen sein. Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD): „Die Waitzstraße ist eine der schönsten Straßen nicht nur Altonas, sondern ganz Hamburgs. Mit der Sanierung jetzt wird sie wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen.“
Wir meinen, mit der Demmolierung zeigen wir unseren Dissens zur Hamburger Linie der Ausgrenzung und Vertreibung. Zugleich zeigen wir Scholz und Grote, Dudde und Meyer, dass wir uns nicht durch ihre Drohungen abschrecken lassen, um statt zu demonstrieren brav zu Hause bleiben. Ihre Verbote und Propaganda machen uns nur wütender. Der lebensgefährliche Angriff der Bullen auf die „Welcome to hell“-Demo steigert unseren Hass! Deswegen haben wir mal ausgepackt, Dudde-Herzinfarkt!
ANGRIFFSGEMEINSCHAFT WAITZSTRASSE (AGW)
Quelle: Linksunten