Hamburg, 11. März 2018
Aktion gegen den Anwalt der Bosse: Helmut Naujoks, Elbchaussee 83. 11.03.2018
Elbchaussee, Elbchaussee, warum immer wieder Elbchaussee? Einige Gedanken zu dem Blackblock vom 07.07.2017/G20 oder warum es noetig ist, dass immer wieder schwarze Bloecke oder Bloeckchen in dieser Strasse intervenieren.Am Morgen des 07.07.2017 zogen waehrend des G20 Gipfels mehrere Hundert schwarz vermummte Genoss_innen ueber die Elbchaussee. (Laut Bullen. Medien und Anwohner_innen tauchten sie in Hoehe der Hausnummer 80 / Ecke Donnerspark auf und zogen bis in die Altonaer Einkaufszone Grosse Bergstrasse). Die Darstellung der Medien, diese Gruppe waere willkuerlich, enthemmt und wahllos vorgegangen, ist falsch. Vielmehr zerstoerte der Black Block auf seiner Route u.a. die Erdgeschossfassaden von sieben Banken, entglaste konsularische Vertretungen in der Nr.54, den Eingangsbereich des Luxusquartiers Nr.23, mehrere Immobilienbueros (darunter eine Filiale der seit der Action in Frankfurt a.Main zur Eroeffnung der EZB 2015 beruechtigten von Poll), zerschlug dutzende Fenster am Rathaus Altona und einer privaten Krankenkasse, demontierte schliesslich in der Einkaufszone Filialen von Discounterketten (darunter eine Filiale der Drogeriekette Budnikowsky, deren Geschaeft in der Schanze abends gepluendert wurde, leider hat der das Geschehen vor Ort begutachtende Seniorchef und Superreiche Cord Woehlke hier nichts aufs Maul gekriegt). Zum Ende wurde noch die Fassade des Aufwertungskaufhauses IKEA zerlegt. Im Verlauf des Umzuges ist der Posten der Bundespolizei am Bahnhof Altona angegriffen worden, ein isoliert auftauchendes Gruppenfahrzeug der Polizei drehte schleunigst ab, ebenso ein Hubschrauber unter Raketenbeschuss.
Es war vermutlich die krachendste Scherbendemo aus unserem Spektrum der letzten Jahrzehnte in Hamburg. Viele, viele hundert Scheiben gingen kaputt. Leider wurden auch einige Klein- und Mittelklassewagen angezuendet, einige Fenster von Privatwohnungen und zwei, drei “kleineren” Laeden gingen zu Bruch sowie die Scheibe eines kreuzenden Verkehrsbusses. Diese Aktionen waeren nicht unsere Wahl gewesen und wurden eifrig zur Denunziation verwendet. Aber wenn dieser Black Block quasi hooligan-like gewuetet und zerstoert haette, lediglich um der Zerstoerung willen, waere der Stadtteil nicht mehr wiederzuerkennen gewesen, denn 20 bis 30 Minuten gab es kein nennenswertes Eingreifen der Bullen.
Aber dieser Black Block zog eben ueber die Elbchaussee und nicht durch den Osdorfer Born, Steilshoop oder Muemmelmannsberg, und das vermutlich nicht nur aus taktischen Erwaegungen.
Denn hier an dieser Strasse leben mal so schlappe zweihundert handvoll Multimillionaer_innen. Hier an der Elbchaussee gab es in den letzten Jahren Aktionen gegen den Stararchitekten Gerkan (Hausnummer 137), den Besitzer der Firma Neupack Krueger (Nr.141), gegen den Reeder und Financier Edler (Nr.133), gegen den Blohm und Voss bzw.TKMS Chef Aly (Nr.146), gegen den ehemaligen RWE Boss Grossmann (Nr.189) und in einer Seitenstrasse der Elbchaussee, in de Bost, gegen den Bankenpraesidenten Peters.Der Kampf “gegen die Stadt der Reichen” war eine der Linien, unter der die Mobilisierung gegen den G20 lief (u.a. Interventionen gegen Grossmann, Peters, Porsche Zentrum Eidelstedt).
Der Zug ueber die Elbchaussee ist auch als Kampfansage verstanden worden. Nach den Vorfeldaktionen und den Scherbendemos in den Einkaufsstrassen der Waitzstrasse und der Osterstrasse in der Nacht davor sowie den Bildern aus Ottensen/Altona fingen die Geschaeftsinhaber_innen im feinen Eppendorf und in Blankenese an, ihre Laeden zu verbarrikadieren. Das Geruecht, der Black Block werde auch hierher kommen, machte die Runde. Und waehrend sich die Reichenstadtteile einigelten, kamen Leute aus aermeren Vierteln wie Billstedt zur abendlichen Randale in die Schanze, weil gemunkelt wurde, da gaebe es was zu holen.Wir haben heute das Wohnhaus Elbchaussee 83, in dem der Millionaer und Anwalt der Bosse Helmut Naujoks wohnt, mit Farbe beworfen. Naujoks war quasi Anwohner der sommerlichen Black Block action, wurde aber damals noch nicht behelligt. Er und seine Nachbar_innen haben aber schleunigst Zaeune ausgebessert und mit Stacheldraht nachgeruestet. Der “Unionbuster” ist bundesweit bekannt als Spezialist fuer den Rausschmiss von Betriebsraet_innen. Naujoks betreibt eine Kanzlei mit Bueros in Frankfurt am Main, Hamburg und Duesseldorf. Er ist haeufig zu Gast in Talkshows, die Titel seiner Buecher sprechen Baende – “Kuendigung von Unkuendbaren”, “Schwarzbuch Betriebsrat”. In Kooperation mit Detekteien hat er oftmals versucht Betriebsraet_innen einen kriminellen Hintergrund anzudichten, um sie zu feuern. Die Interessen der Arbeitgeber, sagt er, vertrete er stets mit innerer Ueberzeugung.
Wir sagen
Lassen wir diesem Ueberzeugungstaeter keine Ruhe!Fuer die Enteignung und Sozialisierung aller Elbchaussee-Grundstuecke!
Fuer die soziale Revolution!
Freiheit fuer die G20-Gefangenen!Kommt zur Demo am 17.03.2018 in Hamburg / Gaensemarkt!
Gemeinsam gegen Repression und autoritaere Formierung!!
Quelle: Indymedia