Erfurt, 27. + 30. April 2018
Unbekannte haben am Montag in Erfurt zwei Polizeiautos mit brennbarer Flüssigkeit übergossen. Es ist der zweite Brandanschlag auf Polizeifahrzeuge binnen weniger Tage.
Polizisten stellten am Montagmorgen einen Kleinbrand auf einem Grundstück der Bundespolizei in Erfurt fest. Unbekannte hatten zuvor den Zaun sowie zwei Polizeiautos mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und diese anschließend in Brand gesetzt, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Durch zügig eingeleitete Löschmaßnahmen konnte das Übergreifen der Flammen auf die Fahrzeuge verhindert werden. Die Kriminalpolizei Erfurt hat die Ermittlungen übernommen. Hinweise zur Tat nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Zweiter Brandanschlag in wenigen Tagen
Erst am Freitag waren zwei Streifenwagen der Bundespolizei auf einem Parkplatz mit Benzin übergossen worden , es kam jedoch nicht zu einem Brand. Ein Mitarbeiter hatte das Benzin am Freitag bemerkt und sofort die Landespolizei alarmiert.
Quelle: Thüringer Allgemeine
Nach zwei Brandanschlägen auf Polizeifahrzeuge in Erfurt hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Landesregierung aufgefordert, sich öffentlich hinter die Polizei zu stellen. Mit den Anschlägen seien Grenzen überschritten worden, die in Thüringen bislang gehalten hätten. „Machen Sie deutlich, dass Brandanschläge auf Polizeifahrzeuge Angriffe auf die demokratische Grundordnung sind“, hieß es am Donnerstag in einem Schreiben des Landesvorstands der Gewerkschaft.
Nur durch glückliche Umstände seien bei den Anschlägen auf die Autos von Bundes- und Bereitschaftspolizei keine Menschen verletzt worden und keine größeren Schäden entstanden. Die GdP verwies auch darauf, dass in der Altstadt auf wenigen Metern zahlreiche beleidigende Schriftzüge gegen die Polizei hinterlassen worden seien. Das zeige, dass Anstand und Respekt gegenüber Polizisten nichts mehr gelten würden. „In der Logik der Eskalationsstufen brennen in der nächsten Stufe eben Dienstfahrzeuge.“
Quelle: T-Online
Bei der Kriminalpolizei in Erfurt sei vor wenigen Tagen eine eigene Arbeitsgruppe mit dem Namen «Flamme» gebildet worden, hieß es am Donnerstag nach einer Sitzung des Innenausschusses des Landtages aus Teilnehmerkreisen.
Diese Arbeitsgruppe solle auch prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Brandanschlägen auf Polizeiautos in Erfurt und dem Anschlag auf mindestens ein weiteres privates Fahrzeug gibt. Nach Angaben der Landesregierung im Ausschuss gibt es bislang keine Hinweise auf den oder die Täter.
Quelle: insuedthueringen.de