Frankfurt am Main, 12. September 2023
Letzte Woche fand in München die IAA statt. Wieder konnten alle möglichen Konzerne ihre tollen, glänzenden Autos auf dieser sommerlichen Messe zur Schau stellen und sich in ihren klimatisierten Konferenzräumen, Limousinen und Ausstellungshallen zu ihren wirtschaftlichen Erfolgen gratulieren.
Gleichzeitig brennt es diesen Sommer wieder.Auf Rhodos. In Portugal. Auf Maui.
Gleichzeitig werden die Häuser vieler überschwemmt. In Slowenien oder in Österreich.
Die Existenzen vieler werden vernichtet. Diese tödlichen Katastrophen haben viele Ursachen. Die IAA ist einekleinedavon. Wir sagen switch off the system of destruction!
Wir haben deswegen heute Nacht einige neue Teslas in Frankfurt flambiert. Als Gruß an die Proteste in München. Als ein Angriff unter vielen auf die zerstörerische Autoindustrie.
Tesla ist einer unser prominentesten Feinde. Der Konzern repräsentiert wie kein Anderer die Ideologie eines grünen Kapitalismus und die weiter anhaltende globale und koloniale Zerstörung. Elektromotoren werden andauernd als die saubere Alternative dargestellt. Das ist eine zynische Lüge. Wie andere Konzerne auch beutet Tesla weltweit Ressourcen aus. Die notwendigen Rohstoffe der Akkus von Elektroautos wie Lithium und Kobalt werden in Lateinamerika oder Afrika unter miesen Bedingungen abgebaut. Für den Transport und zur Produktion werden trotz des tollen grünen Anstrichs fossile Brennstoffe gebraucht.
Das alles passiert immer in Verknüpfung mit der Unterdrückung Indigener Gemeinschaften, deren Widerstand uns ein Signal sein muss zu handeln.Tesla nimmt all das in Kauf, um Autos zu produzieren, die hier in den Innenstädten rumschleichen können. Die jeden Tag zeigen: Es gibt Wohlstand. Doch bloß nicht für alle. Der Besitz solcher Autos steht in der Konzernlogik nur Wenigen zu. Es ist eine Klassenfrage, wer diese Autos fährt oder fahren darf.
Als Widerstand haben wir diesmal einen Parkplatz mit zu Verkauf stehenden Teslas angegriffen. Oft trifft es überall auch private Teslas oder der Bau von Fabriken wie in Berlin-Grünheide wird sabotiert. Das alles sind wichtige Teile, um diesem Konzern zu schaden. Auch wirtschaftlich, aber vor allem politisch. Um zu zeigen, dass wir nicht einverstanden sind mit grünen Lügen, Raub von Rohstoffen oder Städten und Straßen, die den Reichen gehören. Unserer Meinung haben Umweltschweine hohe Preise zu zahlen!
Tesla gehört zu einer Sammlung von Konzernen von Elon Musk. Seine patriarchalen Phantasien sind scheinbar unerschöpflich. Er ist einer der Leute, die das Internet, das All, neue Technologien und künstliche Intelligenz beherrschen wollen, wobei er keine Grenzen für seine Herrschaftsfantasien zu kennen scheint.
SpaceX ist zum Beispiel ein Unternehmen, das mehr Mittel, Raketen und Raumschiffe schaffen will, um das All zu einem Urlaubsziel für die Reichsten der Reichen zu machen und die Idee, den Mars irgendwann zu bewohnen, voranzutreiben. Die Aneignung und Unterwerfung von Gebieten für den Kapitalismus geht weiter, jetzt neu auf dem Mars. Eine Dystopie die für sich steht.
Das neurotechnologische Unternehmen Neuralink soll menschliche Gehirne mit Maschinen verknüpfen. So wird an Tieren erprobt, wie Gedankenströme ausgelesen werden können. Langfristig soll das der Heilung von Krankheiten dienen.
Doch genauso wie SpaceX und Tesla strebt auch Neuralink eine langfristige Perspektive an, in der Menschen unterschiedlich viel wert sind. In der manchen ein besseres Leben innerhalb der schon anwesenden ökologischen Katastrophe zusteht. Manche Gedanken und Vorstellungen in die Entwicklung von KI einbezogen werden, die eine zutiefst rassistische Technologie hervorbringen. Manche von sich behaupten können wegen ihrem Elektroauto nicht verantwortlich zu sein, das globale Ökosysteme zerstört und Menschen ausgebeutet und vertrieben werden. Manche sich das Recht nehmen, blind zu sein vor ihrem Privileg kolonialer und ökologischer Zerstörung. Diese patriarchale und kolonialistische Zukunftsvorstellungen müssen wir zerstören. Sie sind feindlich gegenüber einer Welt und Lebensweise die ökologisch und solidarisch ist.Grüße an alle auf der Flucht und in den Gefängnissen!
Switch Off – the system of destruction!
Quelle: Indymedia (Tor)
Auf dem Gelände eines Autohändlers in Frankfurt-Fechenheim haben 15 Tesla gebrannt. Nun ist Bekennerschreiben aufgetaucht. Die Polizei ermittelt.
Bei dem Brand von 15 Elektroautos der Firma Tesla auf dem Gelände eines Autohändlers in Fechenheim handelt es sich offenbar um einen Brandanschlag. Am Dienstagmittag veröffentliche eine anonyme Gruppe auf der Internetplattform Indymedia, die primär von linksradikalen und autonomen Gruppen genutzt wird, ein Bekennerschreiben.
Darin heißt es, dass die Tat „ein Gruß an die Proteste in München“ sei und damit als Antwort auf die vergangene Woche in München stattfindende Internationale Automobilausstellung (IAA) verstanden werden könne. Es handele sich um einen „Angriff unter vielen auf die zerstörerische Autoindustrie“. Als “Zeichen des Widerstandes” habe die Gruppe „diesmal einen Parkplatz mit zu Verkauf stehenden Teslas angegriffen“. Tesla sei der Konzern, der „wie kein Anderer die Ideologie des grünen Kapitalismus und die weiter anhaltende globale und koloniale Zerstörung“ repräsentiere. Dass Elektromotoren als saubere Alternativen dargestellt werden, sei eine „zynische Lüge“, heißt es weiter.
Polizei prüft die Authentizität des SchreibensEin Sprecher der Frankfurter Polizei bestätigte, dass den Ermittlern das Bekennerschreiben bekannt sei. Welche Personen hinter der anonymen Gruppe stecken, sei bisher unbekannt. Man prüfe während der weiteren Ermittlungen die Authentizität des Schreiben.
Der Brand war in der Nacht auf Dienstag gegen drei Uhr auf dem Gelände eines Autohändlers im Frankfurter Stadtteil Fechenheim ausgebrochen. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf rund 500.000 Euro.
Schon im Januar dieses Jahres fand ein Angriff auf ein Autohaus im Frankfurter Stadtteil Riederwald statt. Auch damals bekannten sich mutmaßlich militante Klimaaktivisten auf der gleichen Internetplattform zu der Tat, bei der 14 Fahrzeuge und Teile der Glasfassade des Autohauses im Wert von etwa 300.000 Euro zerstört wurden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt, ist bisher nicht klar.
Quelle: FAZ