Düsseldorf, 11. September 2023
Pünktlich zum Ende der IAA in München haben wir ein Opel Autohaus an der Torfbruchstr. in Düsseldorf – Gerresheim besucht und dafür gesorgt, dass einige der dort abgestellten Drecksschleudern Feuer fingen.
Seit einigen Jahren wird sehr viel und gern über die Verkehrswende geredet. Ungeachtet dessen werden die Autos in Deutschland jedes Jahr mehr (wie auch die Statistik von 2022 zeigt). Es ist also offensichtlich, dass der fossile Kapitalismus noch lange nicht am Ende ist. Und für wen die jetzt doch immer mehr werdenden Elektroautos eine Alternative sind, dem ist Klimawandel, Biodiversität und Arbeiter*innenrechte offensichtlich völlig egal. Der motorisierte Individualverkehr muss überwunden werden. Die immer weiter steigende Zahl an Autos, der ständig steigende Ausstoß von Treibhausgasen, das Voranschreiten des Artensterbens, der dramatische Anstieg der Temperatur der Meere,… zeigen eines sehr deutlich: In der nicht allzu fernen Zukunft wird es einen Übergang von einem relativ stabilen weltweiten Klima zu einem instabilen weltweiten Klima geben. Wie massiv die weltweiten Probleme werden, ist vielleicht noch nicht ganz ausgemacht.
Die verschiedenen Teile der Klimagerechtigkeitsbewegung haben intensiv auf das, was da kommt, aufmerksam gemacht und dafür gesorgt, dass die Debatte um Umwelt und Klima in aller Munde ist. Niemand, der es nicht unbedingt nicht wissen will, glaubt noch, dass der (Auto-)Kapitalismus in Ordnung ist. Aber dennoch wird weiter verkauft, gekauft und gefahren. Angesichts der Katastrophen auf die wir zusteuern, ist es allerhöchste Zeit, den Wagen abzuwürgen, auszusteigen und ihn abzufackeln! Die weltweiten Bedingungen die entstehen, machen die Notwendigkeit der sozialen Revolution zweifellos.
Ein ganz tiefgreifender Bruch mit unserer Art des Produzierens, Konsumierens, der Art, wie wir leben ist jetzt notwendig. Doch was tun mit dieser Erkenntnis? Wenn wir die Notwendigkeit eines radikalen Bruchs damit abgleichen, was derzeit möglich ist, bzw. erscheint, ist Resignation bis hin zu Depression und Agonie nicht weit. Genau das kann die notwendige Bewegung am stärksten zersetzen. Gegen Resignation gilt es, Perspektiven und Strategien zu setzen, mögen sie auch noch so klein sein. Wir sollten ruhig ehrlich zu uns sein, was unsere Möglichkeiten betrifft, aber das, was möglich ist, entschlossen und mit Freude an unserer Widerständigkeit umsetzen.
In den stattfindenden Aktion gegen Autos (Luft rauslassen, Straßen blockieren, unbrauchbar machen) erkennen wir die Möglichkeit einer etwas größeren Strategie. Da die bloße Erkenntnis, dass der (Auto-)Kapitalismus Wahnsinn ist, nicht dazu führt, dass der Wahnsinn aufhört, sollten wir dafür sorgen, dass das Kaufen, Verkaufen und Fahren von Autos nervig wird. Und das, so oft es geht. Die Aktionen der letzten Generation haben gezeigt wie effektiv das sein kann und auch unsere Aktion wird keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen. Darum geht es bei diesen Aktionen ja auch nicht. Wir schlagen vor, sehr unterschiedliche Aktionen gegen Autos weiter/wieder zu intensivieren. Bei PKW’s, die sich im persönlichen Besitz befinden, finden wir es wegen der Vermittlung schlau, neuere und besonders teurere Autos für Aktionen auszusuchen. Im Bereich der großen Autohäuser kann das durchaus wahlloser sein. Wenn es uns gelingt, 1001 Nadelstiche zu setzen, kann so eine Strategie eine gewisse Wirkung entfalten.
Gruppe Switch Off (Auto-)Kapitalismus
Quelle: Indymedia (Tor)