Seit einiger Zeit läuft eine Image-Kampagne für die Bioladen-Kette „BioMare“ in Leipzig, die sich als Alternative zum Kapitalismus versteht. Der teure Einkauf von regionalen Lebensmitteln in den Läden soll zu einer besseren Welt beitragen, da dies „viel mehr bewirkt als unzufrieden mit dem Finger auf andere, auf das System, den Staat oder den Kapitalismus zu zeigen“. Der Aufruf zu mehr „eigenständigen Gestalten“ mag richtig erscheinen, nur verbleibt BioMare in den Spielregeln des Kapitalismus und befördert diese zusätzlich, wenn das übliche Blabla über „Miteinander reden“ jegliche Klassenverhältnisse verleugnet und die Privilegien der typischen Käuferschicht (gehobene Mittelklasse mit reichlich Finanzen) unbenannt bleiben. So lässt es sich gut über die bessere, eingekaufte Welt diskutieren.
Einige fanden diese Kampagne ebenso scheußlich wie wir und schmissen daraufhin vor einigen Tagen die Fenster einer Filiale ein. Die Erklärung war jedoch sehr kurz und dürftig. Unseren Erachtens nach wäre eine ausführlichere Erklärung sinnvoller gewesen. Der Geschäftsführer von BioMare verklebte daraufhin ein paar Plakate und behauptete den bürgerlichen Stuss á la „Wer Steine wirft hat keine Argumente“. Diesem Schwachsinn entgegen tretend haben wir ebenso mit Plakaten daraufhin geantwortet.
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