Mettmann, 30. September 2018
Anlässlich des dezentralen Aktiontages „Hambi bleibt! Kohleausstieg jetzt“ haben wir am Sonntag, 30. September dem Innogy-Servicebüro in der Poststraße in Mettmann einen nächtlichen Besuch abgestattet und die Glasfront des Büros mit Steinen eingeworfen. Der Netzbetreiber und Energievertreiber Innogy ist eine börsennotierte RWE-Tochtergesellschaft.
Der Energieriese und größte CO2-Emittent Europas RWE ist Betreiber des größten europäischen Braunkohlentagebaus, dem „Rheinischen Revier“. Braunkohle ist der klima- und umweltschädlichste aller Energieträger. Etwa 13% der Treibhausgasemissionen Deutschlands entweichen den Kraftwerken im „Rheinischen Revier“.
Mit etwa 80 Mio. t/a CO2 (2016) entfällt mehr als die Hälfte aller energiebedingten Kohlendioxidemissionen Nordrhein-Westfalens allein auf die vier RWE-Großkraftwerke Frimmersdorf, Neurath, Niederaußem und Weisweiler. Das Kraftwerk Neurath ist mit 31,4 Mio. Jahrestonnen CO2 inzwischen Deutschlands Klimakiller Nummer 1. Dazu kommen die Emissionen der Kraftwerke bzw. Fabriken Fortuna Nord, Ville/Berrenrath und Frechen.
Geht es nach der RWE Power AG, soll der klimazerstörende Braunkohlenabbau bis zum Jahre 2045 weitergehen. Mehr als 2,5 Milliarden Tonnen Braunkohle sollen danach noch gefördert werden.Der Hambacher Wald mit seinem einzigartigen Ökosystem war einst der größte Walddes Rheinlands und einer der größten Mischwälder in Mitteleuropa. Von seinem ursprünglichen 5.500 Hektar sind heute nicht mehr als ein Zehntel vorhanden.
In den letzten sechs Jahren ist der Hambi zu einem Symbol des Widerstands und der Hoffnung für eine alternative, lebenswerte, herrschaftsfreie und klimagerechte Welt geworden.Verschiedenste Akteur*innen von lokalen Bürger*inneninitiativen bis hin zu Waldbesetzer*innen aus ganz Europa verteidigen den Wald mit den verschiedensten Formen des Widerstands gegen den Tagebaubetreiber RWE.
Seit dem 13. September räumt nun der Energiekonzern RWE und die schwarzgelbe Landesregierung mit einem massiven und brutalem Polizeieinsatz – der größte in der Geschichte NRW’s – unter fadenscheinigen Begründungen die Baumhäuser und Besetzungen im Hambi.
Ab Mitte Oktober plant RWE weitere 120 Hektar des über 12.000 Jahre alten Hambacher Waldes unter Polizeischutz zu roden und damit den Großteil des alten Waldes mit all seiner Vielfalt an Flora und Fauna unwiderruflich zu vernichten um noch mehr Braunkohle abzubaggern.
Wir sagen: Dem IrRWEg ein Ende machen. Für einen sofortigen Rodungsstopp und den sofortigen Kohleausstieg!
RWE, Tochterfirmen und Zulieferer angreifen! Für Klimagerechtigkeit jetzt und überall!Solidarität mit den von Repression betroffenen Aktivisti*! Freiheit für UPIII, Eule und Andrea!
#ScheissRWE #HambiBleibt
Quelle: Indymedia (Tor)