Leipzig, 8. April 2019
Gestern Nacht haben wir die Scheiben einer Filiale der Deutschen Bank eingeschlagen und den Schiftzug „FIGHT 4 ROJAVA“ hinterlassen. Wir solidarisieren uns durch diese Aktion mit den hungerstreikenden Kurd_innen.
Derzeit befinden sich über 7000 Personen weltweit im Hungerstreik. Von den Gefängnissen der Türkei und des Irak bis in die europäischen Metropolen und sogar über den Ozean. Diesen Protest hat vor 153 Tagen die HDP-Politikerin Leyla Güven mit einer, auch jetzt noch zentralen, Forderung begonnen: Das Ende der Isolation von Abdullah Öcalan, der seit 20 Jahren auf der türkischen Insel Imrali gefangen gehalten wird. Er ist Vorsitzender und wichtiger Theoretiker der PKK sowie zentrale Person im Friedensprozess zwischen der kurdischen Freiheitsbewegung und dem türkischen Staat. Doch die Herrschenden der Türkei hatten und haben kein Interesse an einem Ende der Unterdrückung der Kurd_innen sondern stabilisieren darüber ihre eigene Macht. So wird die jahrhunderte alte Unterdrückung fortgesetzt, ja stetig verschärft, der Widerstand kriminalisiert und bekämpft.
Aus diesem Widerstand, der in den 70er Jahren als nationaler Befreiungskampf begonnen hat, wurde ein neues Gesellschaftsmodell entwickelt das ganz ohne Staat und Nation auskommt: Der demokratische Konförderalismus. Auch hier hat Abdullah Öcalan entscheidende Beiträge geleistet. Während dem syrischen Bürgerkrieg konnte 2015 eine Selbstverwaltung nach den Prinzipien der kurdischen Freiheitsbewegung geschaffen werden: Rojava.
Diese Gebiet wurde seitdem von allen Seiten bedroht und 2018 marschierten türkische Truppen in Afrin ein. Heute, während die kurdische Selbstverteidugungskräfte die letzten Reste des IS in Syrien besiegt haben gehen die Angriffsdrohungen durch den Iran, den Irak, Syrien, und die Türkei weiter. Im Kampf gegen Rojava finden sie alle zusammen, ausgerüstet mit deutschen Waffen. Den Deutschland ist treuer Unterstützer der Türkei. Seien es die Waffenexporte, die Waffenproduktion in der Türkei nach deutschen Lizensen oder die Verfolgung der PKK als „Terror“-Organisation. Hier, bei den Profiteuren, wären wir dann auch bei der Deutschen Bank.
Die Revolution in Rojava wollen wir unterstützen und verteidigen. Das bedeutet natürlich die Profiteure des Krieges zu benennen und zu attakieren. Aber auch an der Revolution hier zu arbeiten, selbst wenn wir weit davon entfernt zu sein scheinen, und auf dem Weg dahin vielleicht sogar etwas von der kurdischen Freiheitsbewegung zu lernen. Einen konkreten Punkt legen uns die Hungerstreikenden besonders nahe: Die Ernsthaftigkeit mit der wir uns als politische AkteurInnen begreifen: https://lowerclassmag.com/2019/03/19/das-leben-so-lieben-dass-man-dafuer-sterben-wuerde/
Hoch die internationale Solidarität
fight4rojava
Quelle: Indymedia (Tor)